Coronatus - Cantus Lucidus

Review von Wulfgar vom 04.01.2015 (9135 mal gelesen)
Coronatus - Cantus Lucidus OK, das ist mal was anderes. Zumindest hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen mit einer Band wie CORONATUS. Deren Konzept für ihr aktuelles Album "Cantus Lucidus" beinhaltet symphonischen Metal mit Gothic und Folk-Einflüssen. Dazu kommen noch 2 Frontfrauen die opernesken Gesang beisteuern und das alles mit teilweise deutschen Texten. OK Mädels, ihr habt mein Interesse.

Bei näherem Hinhören entpuppt sich "Cantus Lucidus" als überaus vielseitiges Album das neben Goth und Folk auch vor poppiger Melodieführung nicht zurückschreckt. Schön dabei ist aber, dass sich ein Song selten nur auf einen Einfluss beschränkt sondern zuweilen auch mehrere Einflüsse geschickt zu einem stimmigen Song verflochten werden. Das gerade Beschriebene kann man sehr gut in dem Song 'No Holy Wars' nachhören. Aber nicht nur mit größeren Einflüssen wird experimentiert. Z. B. auch in der Rhythmik des Schlagzeugs wird einigermaßen gekonnt variiert. Leider kann der meist zweistimmige Gesang bei dieser Variabilität scheinbar nicht ganz mithalten. Nicht dass es rein qualitativ etwas am Gesang auszusetzen gäbe, mitnichten. Vielmehr fällt eine gewisse Eintönigkeit der Gesangslinien nur dadurch auf, dass die Instrumente sehr geschickt und eben auch ausgesprochen variabel agieren. Die Sternstunde der Stuttgarter Band schlägt für meine Begriffe immer dann wenn sie auf Deutsch singen. Das ist im Bereich des symphonischen Metals so selten, dass man es getrost als Alleinstellungsmerkmal betrachten kann. Wer meine Artikel kennt wird wissen, dass ich der Ansicht bin, dass es (neben Qualität natürlich) fast nichts gibt, was für eine Band wertvoller sein könnte. Während der auf Englisch gesungenen Songs fühle ich mich, wie sollte es anders sein, unangenehm an TARJA erinnert. Darum heißen meine Anspieltipps auch 'Schnee Rosen' und 'Freundschaft'. Und, nein! Letzterer hat nichts mit der DDR zu tun.

Alles in allem hätten wir hier also ein durchaus variables Symphonic Metal-Album mit ganz leichten Abzügen in der B-Note. Das ist aber meckern auf ganz hohem Niveau. Mir gefällt "Cantus Lucidus" gut. Zum Begeisterungssturm fehlt aber noch ein Quäntchen mehr. Jedem der sich für diese Art Metal begeistern kann empfehle ich wärmstens sich mal näher mit CORONATUS zu beschäftigen.


Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Schnee & Rosen
02. Deborah
03. No Holy Wars
04. The Elvenwell (I Can Give You…)
05. Freundschaft
06. Cathy’s Floor
07. Unsterblich
08. Autumn Child (In My Dreams)
09. Ihr Habt Die Schuld!
Band Website: www.coronatus.de
Medium: CD
Spieldauer: 41:59 Minuten
VÖ: 05.12.2014

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