Imperial State Electric - Reptile Brain Music

Review von Stormrider vom 23.12.2013 (7420 mal gelesen)
Imperial State Electric - Reptile Brain Music Verzichten wir aufs Namedropping, ok? Ich denke die Bands, an denen Nicke Andersson beteiligt war, dürften bei der Bewertung der dritten IMPERIAL STATE ELECTRIC-Scheibe sowieso nur eine untergeordnete Rolle spielen. Was also kann "Reptile Brain Music", nachdem der Vorgänger "Pop War" ja schon eher ziemlich seicht geraten war? Glücklicherweise kann die Scheibe Rock!! Dieser ist größtenteils von den 70ern inspiriert, aber auch die 50er und 60er haben offenbar ihre Spuren in der musikalischen Matrix des Herrn Andersson hinterlassen. Die größten Pluspunkte des Albums liegen darin, dass es auf unaffektierte Weise verschiedene Stile und Elemente zusammenführt und dennoch in seiner Gesamtheit homogen durch die Boxen kurvt, z. B. bekommt neben Nicke noch Bassist Dolph de Borst im Titeltrack 'Reptile Brain' einen Leadgesang-Spot und auch der von Frauengesang in 'More Than Enough Of Your Love' wirkt wohlplatziert. Musikalisch wird neben Rotzrock und Classic Rock mit klassischen Leads auch mal der Punk gestreift und auch die eine oder andere Rockabilly-Melodie hat sich verirrt und die Vorliebe für KISS wird natürlich auch weiterhin eher offen zur Schau gestellt als versteckt. Die Songs sind alle straight auf den Punkt komponiert und das Herzblut, das darin liegt ist immer hörbar. Lange Intros oder nichtssagende Passagen bleiben ebenso außen vor wie unnötige Effektspielereien, was auch für die Produktion gilt. Ich persönlich habe meine Highlights nach dem furiosen Opener eher in Hälfte zwei gefunden ('Stay The Night' und das mit einem stark an einen mir akut nicht einfallen wollenden BACKYARD BABIES-Song erinnernden Eröffnungsriff versehene 'Eyes' sowie 'Nothing Like You Said It Would Be').

Eigentlich gibt es also an dem Album wirklich nichts auszusetzen. Das einzige Problem mit dem "Reptile Brain Music" zu kämpfen hat, ist die Tatsache, dass (der ebenfalls bei IMPERIAL STATE ELECTRIC beschäftigte) Robert Pehrsson mit seinem Solodebüt "Humbucker" eben kürzlich einen noch dickeren Fisch im Classic Rock-Teich ausgesetzt hat, der sich das vorliegende Album zum Fraß vornimmt und zumindest bei mir mehr Durchläufe bekommt. Nicht zu vergessen ist auch das selbstbetitelte Album von DREGEN, welches ebenfalls als ernstzunehmende Konkurrenz für "Reptile Brain Music" gesehen werden darf. Wer also das nötige Kleingeld für alle drei Alben hat, der wird ja diesen Winter mit reichlich gutem Rotz-Classic-Rock versorgt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Emptiness Into The Void
02. Underwhelmed
03. Faustian Bargains
04. Reptile Brain
05. More Than Enough Of Your Love
06. Dead Things
07. Apologize
08. Stay The Night
09. Eyes
10. Born Again
11. Nothing Like You Said It Would Be
12. Down In The Bunker
Band Website: www.imperialstateelectric.se
Medium: CD
Spieldauer: 34:43 Minuten
VÖ: 29.11.2013

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