Revolving Door - Milk Honey

Review von Stormrider vom 02.11.2012 (5249 mal gelesen)
Revolving Door - Milk  Honey "Milk & Honey"? Mein erster Gedanke beim Titel des Albums ging in Richtung ROXETTE. Mit dem schwedischen Duo verbindet das Quartett dann allerdings doch nicht viel mehr, als genau diese beiden Worte. Vielmehr fühlte ich mich u. a. beim rockigen Opener 'Life's A Bitch' an die GUANO APES erinnert. Man könnte meinen, dass dies der typische Vergleich einer deutschen female fronted Alternative Band sein muss. Und irgenwie ist er es bis ungefähr zur Albummitte auch. Bis hierhin treiben die Songs schön nach vorne, haben immer mal wieder ein schickes Metalriff oder -solo integriert, auch wenn man grundsätzliche eher dem (Alternative) Rock frönt. Das Schöne ist, dass REVOLVING DOOR auch textlich und gesanglich einige Kanten eingebaut haben und sich damit wohltuend vom sehr glattgebügeltem Rest ähnlich gelagerter Bands abheben. Wow, denkt man sich, hier kommt ein Album, was das Potential hat, trotz aller starken Gitarrenriffs und seiner rotz-rockigen Attitude, seiner eingängigen Melodien und Refrains zum Dank doch den schmalen Grat zum Mainstream schlagen zu können, ohne sich diesem anzubiedern. Leider wird diese Qualität nicht durchgehend gehalten. Das letze Albumdrittel hat irgendwie nicht mehr den Punch den "Milk & Honey" zu Beginn verströmt. Nach dem starken Rocker 'Insane Jealousy' (der eine herrliche Abrechnungshymne ist ... "I Don't Give A Fuck If You Die Today...") kommt mit 'Marilyn' eine Ballade, die zwar mit einer tollen Melodie glänzt und für sich gesehen ein wirklich wunderschöner Song ist, leider aber auch den Umschwung hin zu einer seichteren Art, die nicht mehr wirklich zu fesseln vermag, darstellt. Nimmt man aber die ersten acht Songs, dann gibt's hier ein echtes Leckerli für alle Alternative-Freunde.

Die Produktion von Eike Freese (u.a. OOMPH!, EISBRECHER) ist sehr erdig ausgefallen und steht dem Album wirklich gut zu Gesicht. Man nimmt der Band zu jedem Zeitpunkt ab, dass sie das, was auf dem Album passiert, auch live sehr intensiv umsetzt. Bei knapp 70 Konzerten, die man im Jahr spielt, kann das also vom geneigten Hörer selbst regelmäßig getestet werden.

Als Fazit kann man festhalten, dass REVOLVING DOOR ein wirklich gutes, erdiges Rock-Album mit einer ausdrucksstarken Sängerin in der Hand haben, mit dem sich bestimmt einige Türen auftreten lassen. Wenn sich die Band nun noch entscheidet, über die komplette Albumdistanz zu rocken und das Qualitätsniveau aufrecht zu halten, dann gibt es nicht nur noch einen Punkt mehr, sondern ich traue ihr für die Zukunft wirklich einiges zu, denn im Bereich des female fronted Rock (nicht Metal!!) mit Ecken und Kanten habe ich in der letzten Zeit nicht viel Besseres gehört, als die erste Albumhälfte von "Milk & Honey". Reinhören lohnt sich!!!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Life's A Bitch
02. Bring Me Down
03. Down Down Down
04. Selachophobia
05. Ode To Champagne
06. Milk & Honey
07. Insane Jealousy
08. Marilyn
09. Swallow
10. Suicidal Rail
11. My Better Days
12. The End
Band Website: www.revolvingdoor.de
Medium: CD
Spieldauer: 43:17 Minuten
VÖ: 26.10.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten