Ocean Hills - Santa Monica | |
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Review von Stormrider vom 11.01.2021 (6718 mal gelesen) | |
OCEAN HILLS sind die neue Band von Zoli Teglas, der dem einen oder anderen Leser wohl schon mal durch die Trommelfelle marschiert ist, hat er sein Organ doch bisher bei IGNITE eingesetzt. Das neue Baby unterscheidet sich jedoch radikal von seinem bisherigen Wirkungsfeld, und der Sänger beschreibt es im Großen und Ganzen auch recht passend. "Ich möchte einfach nur, dass man OCEAN HILLS als Working-Class-Rock 'n' Roll-Band kennt." Dabei orientiert er sich aber nicht nur an vielen großen Namen aus dem Classic Rock-Bereich, wie JOURNEY, LED ZEPPELIN oder auch BOSTON, sondern hat auch einige modern(er)e Einflüsse aus dem (Alternative) Rock-Bereich integriert. Eröffnet wird "Santa Monica" von ein paar Feelgood-Ohoho-Chören, die dann in einem potenziellen Hit aufgehen. Ja, 'Bound' macht Laune auf das Album, das kann man nicht anders sagen. Direkt im Anschluss gibt es mit 'A Separate Peace' einen Song, der mich in den Melodien ein wenig an seichtere FIVE FINGER DEATH PUNCH erinnert, bevor man in 'Death Or Liberty' wieder mit Ohoho ins Rennen geht. Der Song erinnert mich ein wenig an eine SCORPIONS-Ballade. Überhaupt habe ich häufiger das Gefühl, dass Klaus Meine in der Phrasierung der Vocals kein unwesentlicher Einfluss für Zoli war, auch gut in 'Angels Wings' zu hören. Insgesamt liefern OCEAN HILLS mit ihrem Debüt ein Album ab, das hervorragend zum Albumcover passt. Man kann sich "Santa Monica" sehr gut beim Autofahren reinlegen und cruisen. Hört euch den Titeltrack an, und ihr wisst was ich meine. Dabei ist allerdings noch nicht jeder Song ein Volltreffer, gerade in der zweiten Albumhälfte wird es teilweise etwas dünner. 'Hold Me' startet beispielsweise ganz passend mit Vogelgezwitscher und eignet sich wahlweise zum Träumen oder auch schon zum Einschlafen. In Summe kann man mit dem Elftracker eine gute Dreiviertelstunde haben, wenn man Musik sucht, die einem weder musikalisch noch lyrisch allzu viel abverlangt. Denn insbesondere in den Lyrics wird es teilweise doch sehr cheesy. Baby hier, My Love da, OCEAN HILLS werden es nicht darauf anlegen, den nächsten Literaturnobelpreis ins Musikerlager zu holen, allerdings wird teilweise schon arg viel Zuckerguss aufgezogen. 'Like A Lady' ist so ein Beispiel, bei dem man sich am besten auf das schöne SLASH-Gedächtnissolo fokussiert, nicht auf den Text. Teglas erklärt das dann auch treffend: "Ich versuche, Musik zum Beispiel für einen Durchschnittsklempner aus New Jersey zu schreiben, der nach einem langen Tag von der Arbeit kommt und sich in einem Song verlieren möchte. Denn die meisten Menschen da draußen arbeiten sich den Arsch ab. Ich schreibe Musik für 30-, 40- und 50-Jährige. Menschen, die verstehen, woher OCEAN HILLS kommen." In Summe haben OCEAN HILLS ein Album am Start, dem man die Erfahrung der beteiligten Musiker zu jeder Sekunde anhört. Wer sich also jetzt im Winter, lockdownverschuldet und zuhause eingesperrt, ohne großartige Sozialkontakte ein wenig Sommerfeeling ins heimische Wohnzimmer holen möchte, der findet auf "Santa Monica" ein paar wirklich passende Songs dafür. Um sich auch in ein paar Jahren noch an die ganze Platte zu erinnern, sind manche Tracks dann aber vielleicht doch etwas zu beliebig, dennoch insgesamt ein gelungenes Debüt. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bound 02. A Separate Peace 03. Death Or Liberty 04. Like A Lady 05. Santa Monica 06. Budapest My Love 07. Hold Me 08. Angels Wings 09. Vampire 10. Christina 11. There Is A Light That Never Goes Out | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 46:47 Minuten VÖ: 27.11.2020 |
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