Navian - Reset | |
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Review von Metal Guru vom 29.08.2020 (7082 mal gelesen) | |
NAVIAN sind die drei auffallend jung aussehenden Norweger Ola Dønnem (Drums), Christian Alexander Espeseth (Bass) und Martin Stenstad Selen (Guitar). Zusammen machen sie rein instrumentalen Progressivrock, der laut eigener Aussage von Bands wie INTERVALS, PLINI und POLYPHIA inspiriert sein soll. Ich kenne keine dieser Gruppierungen, wohl aber ANIMALS AS LEADERS, mit denen NAVIAN auch gerne mal verglichen werden. Ja, kann man so sehen beziehungsweise hören, aber dazu später mehr. Trotz ihrer augenscheinlichen Jugend können die drei auffallend jung aussehenden Norweger spielen wie all die alt aussehenden (UND seienden) 'Großen'. Der Beipackzettel informiert in diesem Zusammenhang über das immense Probepensum der Norweger, die Musik-Machen mit Sport-Treiben vergleichen: Je häufiger/länger/zielgerichteter desto ausdauernder/befriedigender/erfolgreicher. Hm, DAS sollte ich mir vielleicht mal genauer überlegen ... "Reset" heißt NAVIANs erste offizielle EP, beinhaltet fünf Stücke und dreht 20 Minuten und 54 Sekunden. Sowohl Band als auch Stücke wurden aus der 'Not' heraus geboren, für irgendein Festival innerhalb eines einzigen Monats (!) auftrittsfähig zu sein. Anmerkung des Rezensenten: In meiner gesamten musikalischen 'Karriere' ist es nicht ein einziges Mal passiert, dass auch nur irgendein Veranstalter um mein/unser Erscheinen bei auch nur irgendeiner Festivität 'gebeten' hätte, ich/wir daraufhin gar Stücke zusammengeschustert hätten. Das Gegenteil war eher der Fall: Band komplett, Stücke fertig komponiert und bis ins Koma geübt, neue Becken/neue Felle/neue Sticks, neue Gitarren/neue Saiten/neue Verstärker, neue Haare/neue Hemden/neue Hosen, neue Kabel/neue Keyboards/neue Kopfhörer und trotzdem - KEIN Auftritt, nicht mal 'ne f...ing Anfrage! Aber egal, heute ist nich' gestern und Norwegen nich' Deutschland - dem lieben Gott des guten (Musik-)Geschmacks sei duriger Dank! Apropos: Was mir beim Hören von "Reset" sofort auffällt, ist die durch und durchere Durigkeit des Materials! Sämtliche Stücke zeichnen sich durch eine auffallend positive Grundstimmung (passend zum auffallend jugendlichen Aussehen der Norweger?) aus und DIE findet sich im Heavy-, Instrumental- oder Prog-Metal doch eher selten. 'Happy-Instrumental-Prog' könnte man NAVIANs Musikstil nennen! Und obwohl ich mich selbst als eingeschworenen Instrumental-Fetischisten bezeichnen würde (gut gemachte Instrumentals sind mir IMMER lieber als gut gemeinter, aber grottig gemachter Gesang oder/und inhaltsschwangerer Pseudotext), bin ich mir NICHT sicher, ob und wie lange die Jungs auf jegliche Art von Gesang verzichten können oder wollen. Bei so viel Energie, so viel Optimismus, so viel Positivität und nach so viel (Anfangs-)Erfolg, so viel Resonanz und so viel Zuspruch MÜSSEN die norwegischen Strahlemänner weitermachen, oder? Genau DAS tut das Trio mit dem Versprechen, Anfang 2021 (post Corona?) ihr erstes Full-Length-Album nachzuschieben. Na, DA bin ich ja mal gespannt - auch in Hinblick auf die eventuelle Hinzunahme einer Sängerin/eines Sängers (und sei's auch nur auf Session-Basis)! Also: Alle drei Daumen hoch, sechs Schultern gekloppt und acht Tropfen verkleckert ... Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blank Space (5:06) 02. Schoolyard (3:47) 03. Shiba (4:05) 04. Matcha Tea (3:45) 05. Multiplayer (4:11) | Band Website: www.facebook.com/OfficialNavian Medium: EP Spieldauer: 20:54 Minuten VÖ: 14.08.2020 |
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