Asgrauw - IJsval | |
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Review von Andre Mischkowski vom 01.08.2020 (8682 mal gelesen) | |
Unsere niederländischen Nachabarn ASGRAUW kommen hier mit ihrem vierten Full-Length-Album "Ijsval". Dieses wurde schon im März veröffentlicht. Es ist also mehr als an der Zeit, auf den vorliegenden Silberling genauer einzugehen. Das Trio hat mit diesem Album ein Werk geschaffen, bei dem man schon nach dem ersten Stück Lust auf mehr bekommt. Die Band liefert hier soliden Black-Metal, der darüberhinaus mit melodischen Facetten überzeugt. Wer jetzt denkt, es geht hier um Keyboardgequäle oder andere elektronische Einflüsse und so weiter, der irrt sich gewaltig. ASGRAUW verstehen es auf wunderbare Weise, überaus hörenswerten Black-Metal melodisch zu präsentieren, ohne dass der nötige Bombast zu kurz kommt. Dies soll aber nicht heißen, dass es nicht etliche Passagen auf dem Album gibt, die brutal durch die Boxen knallen. Die Band überzeugt damit, die vorhandenen sieben Lieder im Gesamten als das Gegenteil von langweilig erscheinen zu lassen, indem man sich nicht in Endlosschleifen verfängt oder es um simples Runterknüppeln geht. Ein Album, dass man deshalb gerne immer wieder hört. Gesanglich bieten die Jungs einen hörenswerten Krächz- sowie einen keifenden Gesang. Dieser wird durch den eingefügten geschmeidigen Sprachgesang weiter abgerundet. Eine gekonnte Mischung, die sowohl bei den melodischen wie auch in den derberen Abschnitten sehr gut aufgeht. "Ijsval" beschäftigt sich gänzlich mit den Folgen einer drohenden Apokalypse und deren Auswirkungen beziehungsweise wie es überhaupt dazu gekommen ist. Grob übersetzt und passagenweise heißt es unter anderem: "Durch die Klimaerwärmung schmilzt das Eis. Es werden sonderbare neue und sehr alte Krankheiten ausbrechen, die wie ein Nebel die Menschheit vergiften. Durch das schmelzende Eis steigt das Wasser und es wird Überflutungen geben, wodurch die Landmasse knapp wird. Durch weniger Eis wird es wärmer werden und die Erde trocknet aus. Das Leben wird nicht mehr so sein, wir wir es kennen. Die, die noch am Leben sind, haben das Regieren der Gesellschaft in ihrer Hand. Es wird zu Aufständen kommen und jeder wird auf sich selbst gestellt sein". Diese Sätze bilden eine grobe Zusammenfassung der Texte, der Lieder auf dem Album. Von der Klimaerwärmung bis zum "letzten" Lied auf dem Album, in dem halt jeder auf sich selbst gestellt ist, als eine der entsprechenden Folgen. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass das erste Lied des Werks chronologisch eigentlich das letzte Stück von "Ijsval" hätte sein können. Allerdings kommt man so sofort auf den Punkt und die "Geschichte" folgt ja mit den kommenden Liedern. Denn textlich geht es in diesem Song darum, dass die Menschheit längst nicht mehr existiert, die Natur sich erholt und ihren Lebensraum zurück erobert, Tiere, wie Pflanzen. In diesem Sinne ist das Album auch als Warnung, an uns alle gerichtet, zu verstehen. Was man genau davon hält, damit macht, ist dann aber wohl jedem selber überlassen. Mit den gut 37 Minuten überzeugen die Jungs aus den Niederlanden musikalisch definitiv. Neben den skizzierten Umwelteinflüssen beeinflusst positiv die Gitarrenarbeit mit ihren Melodienbögen. Besonders wenn die Saiten vibrieren und wir uns an Stücke von DARK THRONE und co. zurückerinnern. Persönlich hat mich der Albumtrack 'Ijsval', auch mit seinen neun Minuten, zutiefst beeindruckt. Mit seinem ruhigen Anfang, dem harten Mittelteil und melodischen Ausklang, spiegelt das Lied vortrefflich das Gesamtbild des Albums wieder. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Leeg 02. IJsval 03. Nevel 04. Stortvloed 05. Broeihaard 06. Heilloos 07. Wanorde | Band Website: www.asgrauw.com Medium: CD Spieldauer: 37:35 Minuten VÖ: 30.03.2020 |
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