Chontaraz - Speed The Bullet

Review von Opa Steve vom 13.02.2019 (7922 mal gelesen)
Chontaraz - Speed The Bullet Der Zweitling von CHONTARAZ zeigt mal wieder deutlich, was passiert, wenn man zu überambitioniert handelt. Die Norweger würden sich gerne im Prog Metal-Genre sehen, aber sie können auch nicht vom Alternative Metal die Finger lassen, haben Freude an Industrial, finden sicher auch paar NDH-Sachen ganz cool, klauen bisschen bei IN FLAMES, eine Quotenballade muss sein und Modern Groove Metal ist auch so ein Ding, was man mal in den eigenen Sound integrieren könnte. Vielseitig? Könnte man meinen. Aber was können sie nun wirklich gut? Und da muss ich sagen, sie hätten sich besser kleine Brötchen vorgenommen und diese mit mehr Leben gefüllt. Nämlich richtig gut können sie tatsächlich Alternative Metal, wenn der Gesang die Hooklines über den simplen Riffs trägt. Und ja, ich meine wirklich "simpel". Sobald es nämlich etwas aufwändiger werden soll, schaffen CHONTARAZ leider nur musikalische Kantinenkost: Das Rezept ist erkennbar, das Gesundheitsamt macht 'nen Stempel drauf, aber von Gourmetküche weit entfernt. Die Modern Metal-Riffs klingen ausgelutscht und fade, die Pseudo-Kälte des Industrial wirkt aufgesetzt und unauthentisch. Manche vermutlich total spannend geplante Riff-Rhythmik kommt über besseres Hardrock-Niveau nicht hinaus. Die Liste der Nicht-Anspieltipps ist leider länger als die der Anspieltipps. Daher will ich mich auch gar nicht darin suhlen. Wer den Opener 'Blind' übersteht, ist schon mit allen Schwächen von "Speed The Bullet" vertraut. Richtig gut hingegen klingen CHONTARAZ in den simplen Ohrwürmern, die sie aber unbekümmert raushauen und womit sie dann tatsächlich punkten können. Diese wären 'Blue Skies Turn Black' (Hitpotenzial!), 'Echos' (vor allem im Refrain ein Volltreffer) und 'Fences' (belebt das simple Dark Metal-Genre auf ganz ordentliche Weise). Unterm Strich bleiben leider zu viele Filler und ein hoher Kontrast zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Beim dritten (make it or break it) Album unbedingt tief in die Seele horchen, bevor nochmal zu belanglose Titel in einen Longplayer geschoben werden.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Blind
02. Speed The Bullet
03. Animalistic
04. Blue Skies Turn Black
05. Echoes
06. Ra Fa El
07. One
08. Inflict And Self Destruct
09. Fences
10. Cry
11. Kraakh
Band Website: www.facebook.com/chontaraz/
Medium: CD
Spieldauer: 46:23 Minuten
VÖ: 01.02.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten