Fateful Finality - Executor

Review von Damage Case vom 11.11.2019 (7738 mal gelesen)
Fateful Finality - Executor "Das schönste Land in Deutschlands Gau’n, das ist mein Badner Land. Es ist so herrlich anzuschaun und ruht in Gottes Hand." - so die erste Strophe des Badnerlieds. Was zur Oberrheinischen Tiefebene hat das mit FATEFUL FINALITY zu tun? Nix, denn die Jung sind Schwaben - und spielen trotzdem geile Musik (der Rezensent konnte sich als Badener diesen kleinen Seitenhieb mit Augenzwinkern nicht verkneifen). "Skullsplitting Thrash Metal" nennt die Band ihren Stil, den sie bereits seit 2007 und mittlerweile vier Alben in unveränderter Besetzung, bestehend aus den Jugendfreunden Simon Schwarzer (Gitarre, Gesang), Patrick Prochnier (Gitarre, Gesang), Philipp Mürder (Bass) sowie Mischa Wittek (Schlagzeug) zelebrieren.

Nach dem kurzen Klavierintro 'Time Has Come' bricht dann auch direkt die Hölle los. 'Fire And Brimstone' macht keine Gefangenen. Im Video zu diesen Song trägt Mischa ein Shirt mit der Aufschrift "TXC WLZ", was einen guten Hinweis auf das Dargebotene gibt, denn EXODUS-Riffing hört man in diesem Song nicht das letzte Mal auf "Executor". Zwei weitere Stilmittel, die das Album hörenswert machen, kommen im Eröffnungssong zum Einsatz, nämlich der zweistimmige Gesang von Simon (etwas Death Metal-lastiger) und Patrick (der Melodiösere von beiden), sowie die gelungene Tempoverschleppung und -wiederaufnahme als Stilmittel gegen monotone Langeweile - ohne sich dabei in Break-Orgien zu verlieren. Im Verlauf klingen einige Passagen auch mal nach Metalcore deutscher Prägung, beim Wechselspiel von Melodie und Härte in 'The Raid' grüßen zwischendurch HEAVEN SHALL BURN um die Ecke. Doch im Großen und Ganzen dürfte das hier Stoff für alle Anhänger von LAMB OF GOD ('Wreckage Of The Flush'), MACHINE HEAD (der Riffpart in 'Expect The Executor' hätte auch auf "The Blackening" gut ausgesehen) und dem neuen EXHORDER-Album ('Rot'!) sein. FATEFUL FINALITY spielen abwechslungsreichen und fett produzierten Thrash in modernem Gewand, nicht von der Stange, melodiös und brutal zugleich, wie auch rasend und schleppend. Textlich arbeiten sich FATEFUL FINALITY 2019 an den biblischen sieben Todsünden ab, welche auch auf dem Albumcover dargestellt werden. Zu empfehlen ist die Digipack-Version mit den beiden gelungenen Coverversionen von IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD. 'Moonchild' ist mal einer der nicht totgecoverten MAIDEN-Klassiker, der aufgrund der im Bandstil interpretierten Version wirklich gut passt. 'Overkill' wird in dreieinhalb Minuten runtergebolzt - eigentlich verzichtbar, einem Damage Case gefällt das aber natürlich.

Fazit: Wäre Thrash Metal heute angesagter und medial erfolgreicher, könnte die Vermutung des Labels im Promo-Sheet ("FATEFUL FINALITY haben zweifelsfrei die Energie und die musikalische Qualität, sich auch international zu etablieren") durchaus eintreten. Die Band hat jedenfalls mit zwingendem Thrash-Futter geliefert, einen deutlichen Sprung zu den bisherigen drei Alben hingelegt und tritt professioneller auf (man schaue sich nur einmal die Website oder eines der beiden Videos zu 'Fire And Brimstone' und 'They Breed The Dead' an).

Drei Anspieltipps: 'They Breed The Dead', dessen zweite Hälfte derzeit alles wegthrasht, 'Rot', das auf EXHRODERs "Mourn The Southern Skies" zu einem der Highlights gehört hätte. Last but not least 'Venomous', abwechslungsreich und mit einem tödlichen Groove ausgestattet.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Time Has Come
02. Fire And Brimstone
03. The Raid
04. Wreckage Of The Flush
05. Expect Your Executor
06. They Breed The Dead
07. Rot
08. Venomous
09. Moonchild (IRON MAIDEN Cover)
10. Overkill (MOTÖRHEAD Cover)
Band Website: www.fateful-finality.de
Medium: CD
Spieldauer: 42:34 Minuten
VÖ: 11.10.2019

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