Savage - Glory Riders

Review von Damage Case vom 18.10.2023 (3577 mal gelesen)
Savage - Glory Riders Bands mit dem Namen SAVAGE gibt es mehrere. Allen voran stehen die NWOBHM-Recken, die mit ihrem ultralegendären Debüt "Loose'N'Lethal" 1982 vieles von dem vorweg nahmen, was METALLICA ein Jahr später als Thrash Metal unters Metal-Volk brachten. Wie es sich nun namensrechtlich verhält, dass die drölfzigste Reinkarnation einer Band unter diesem Namen neuerdings ihr musikalisches Unwesen treibt, soll uns deshalb an dieser Stelle nicht interessieren, das regelt deren Plattenfirma Dying Vicitms. Diese vier jungen Bayern, die unter anderem unter den Pseudonymen Kevin Steelrider und Axel Warrior unschuldige Bürger erschrecken, hauen stark geschminkt als Doubles von Nikki Sixx und early Rock'N'Rolf ins Mett. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, "1984" nicht in George Orwellscher Form, sondern musikalisch in der Tradition von TWISTED SISTER, MÖTLEY CRÜE, RUNNING WILD und W.A.S.P. wieder aufleben zu lassen. Also, wenn man "Stay Hungry", "Gates To Purgatory" "Shout At The Devil", "Theatre Of Pain" und insbesondere die frühen Alben von W.A.S.P. in einen Mixer steckt und einmal kräftig die Klinge kreisen lässt, kommt "Glory Riders" heraus. Acht Songs in unter 40 Minuten, wobei die Länge hier definitiv nicht entscheidend ist. Okay, qualitativ schmeckt dieser Cocktail noch nicht ganz so lecker, denn im Gegensatz zu Black Lawless, dem stets nachgesagt wurde, dass er maximal drei unterschiedliche Songs kann, stecken SAVAGE noch bei zwei Variationen ihres Songschemas fest: der schnellen und der mittelschnellen. Aber der sägende Gitarrensound passt schon mal super! Das Cover von John Quevedo ist hoffentlich absichtlich so trashig gezeichnet, wie es einige 80er-Cover damals aus purem Können nur waren.

Fazit: W.A.S.P.-Legende Chris Holmes hatte vor Jahren bereits versucht, den klassischen Sound der 1980er als Solo-Künstler wieder aufleben zu lassen - und ist krachend an seiner völlig verheerenden Nicht-Gesangsperformance gescheitert. Dieses Manko können SAVAGE mit dem sehr stark an Rolf Kasparek und Black Lawless erinnernden rauen Timbre von Pawel Nemkovic wettmachen. Das Songwriting ist bereits okay. Wenn es sich noch um ein bis zwei Klassen steigert und auch live ordentlich Abriss zelebriert werden sollte, könnte hier tatsächlich ein richtig spannender Act entstehen, der auch international für Furore sorgen dürfte. Wer bereits von "Glory Riders" nicht genug bekommen kann und einen Nachschlag möchte, sollte sich mal auf die Suche nach der Debüt-EP aus 2022 machen. Darauf klngen SAVAGE noch ursprünglicher und fast wie eine Demo-Band, aber nicht minder interessant.

Anspieltipps: 'Make My Day' hat einen geilen Groove und schön sägende Gitarren. Das düstere 'Nightmare Invaders' stampft nach dunklem Intro bedrohlich durch die Spielzeit. Der Titelsong atmet den Spirit von 'Wild Child', ohne eine platte Kopie zu sein.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Carcass On Your Shoulders
02. Life in Chains
03. Make My Day
04. Master Bator
05. Wheels Of Fire
06. Nightmare Invaders
07. Glory Riders
08. Thirty & Dirty
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 36:55 Minuten
VÖ: 20.10.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten