Anvil - Impact Is Imminent

Review von Damage Case vom 17.05.2022 (6667 mal gelesen)
Anvil - Impact Is Imminent ANVIL, das ist eine dieser wunderbaren Storys, die nur der Musikzirkus schreibt und welche dem Publikum nicht zuletzt durch den sehenswerten Dokumentarfilm "The Story Of Anvil" (2009) präsentiert wurde. Es ist eine sympathische, seit 1978 andauernde Geschichte über die Freundschaft von Steve 'Lips' Kudlow (Gesang und Gitarre) und Robb Reiner (Schlagzeug), die gemeinsam alle Krisen meistern, gemeinsam scheitern, gemeinsam immer wieder aufstehen und 2022 (seit 2014 zusammen mit Bassist Chris Robertson) ihr 19.(!) Studioalbum an den Start bringen.

"Impact Is Imminent" bietet eigentlich Business as usual, also Metal, der sich immer mal an Thrash anlehnt, aber dann doch nicht durchzieht. Im Intro des Openers 'Take A Lesson' ruft Dave Grohl zu Recht, dass ANVIL für Beharrlichkeit, Leidenschaft, Herzblut stehen - und für ein Qualitätslevel, das sie noch nie unterschritten haben. Das neue Werk wurde wie alle Alben seit "Anvil Is Anvil" (2016) von Martin Pfeiffer und Jörg Uken im Soundlodge-Studio produziert. Lips betont, dass er aufgrund der Lockdowns 2020/21 diesmal mehr Zeit fürs Songwriting gehabt habe und die Songs deshalb ausgefeilter als sonst seien. Und das stimmt bedingt: ANVIL liefern 14 Songs in knapp 50 Minuten. An Ideen mangelte es nicht, dennoch wird die gewohnte Erfolgsformel ein wenig runtergespult, zehn Songs in 40 Minuten hätten es auch getan. So wirken gerade die Gaukelnummern 'Teebag' und 'Gomez' etwas deplatziert - was aber andererseits für die Souveränität der Kanadier spricht, die im Herbst ihrer Karriere einfach machen, was sie wollen. Das Artwork lässt den Amboss wie gewohnt seine Kreise ziehen. Also eigentlich alles beim Alten bei dieser Konstante, von der man sich noch viele Alben auf diesem Spielfreudelevel wünscht.

Fazit: gewohnte Routine, die aber eine Menge Freude macht. ANVIL liefern Qualität, ohne aber die eigene Latte höher zu legen - ein gutes Pferd springt eben nur so hoch, wie es muss.

Drei Anspieltipps: 'Take A Lesson' startet mit einem ähnlich markanten Lick wie dereinst 'Metal On Metal' und groovt den Hörer ordentlich ins Album rein. Das druckvoll rockende 'Fire Rain' pumpt sich in unter drei Minuten in die Gehörgänge. 'Don't Look Back' glänzt mit ordentlich Doublebass-Punch, Kuhglocke und einem schelmisch-schräg singenden Lips in Hochform.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Take A Lesson
02. Ghost Shadow
03. Another Gun Fight
04. Fire Rain
05. Teabag
06. Don ́T Look Back
07. Someone To Hate
08. Bad Side Of Town
09. Wizard ́s Wand
10. Lockdown
11. Explosive Energy
12. The Rabbit Hole
13. Shockwave
14. Gomez
Band Website: www.anvilmetal.com
Medium: CD
Spieldauer: 49:43 Minuten
VÖ: 20.05.2022

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