Indomite - Theater Of Time | |
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Review von Contra vom 19.02.2013 (4746 mal gelesen) | |
Erinnert sich hier noch jemand an Juanes? Der Kolumbianer, der 2005 mit einem Lied über sein schwarzes Hemd die Charts stürmte? Der Mann hat ganz früher mal Metal gemacht. Als Sänger von EKHYMOSIS, die in den Neunzigern Pioniere des lateinamerikanischen Heavy Metals waren. Bis Juanes sich entschloss, doch lieber Pop-Rock zu machen. Inzwischen sind EKHYMOSIS mit einem neuen Sänger auferstanden, der vom selben Jahrgang stammt wie ihr erstes Album. So viel zum Thema nutzloses Wissen, denn heute geht es um besagten Sänger und seine andere Band. Santiago Giraldo, so der Name des jungen Mannes, musiziert nämlich auch noch mit Leuten in seinem Alter. INDOMITE veröffentlichten erst kürzlich ihr Debüt "Theater Of Time." Das erste, was einem dabei ins Ohr springt, ist allerdings nicht Señor Giraldo, sondern das gefühlt ewig lange Intro 'Threshold'. Intros sind schön und gut, aber nach zweieinhalb Minuten immer gleichem Streichergedudele forderte ich INDOMITE mit Nachdruck dazu auf, doch langsam mal bitteschön zum Punkt zu kommen. Sie kamen zum Punkt. Und ich kam ein bisschen. Allerdings auch wirklich nur ein bisschen, denn so gut die Fusion von klassischem Heavy Metal, Power Metal und ein klein bisschen Melodeath im Opener "Pharao" funktioniert, so sehr stößt man sich im weiteren Verlauf an den überstehenden Kanten, die dieses Konglomerat hinterlässt. Die gute Nachricht zuerst: Das Songwriting ist stark. INDOMITE wechseln immer wieder ruhigere Momente, kraftvolle Refrains und tolle Soli ab. Sänger Santiago hat ein breites Stimmspektrum, fällt von hohem Power Metal-Gesang fast nahtlos in anständige Growls (wenn auch nur selten) und hat dabei auch noch einen herzergreifend putzigen, spanischen Akzent. Allerdings fehlt ihm in den mittleren Gesangslagen eindeutig der Druck. Das Songwriting stößt spätestens dann an seine Grenzen, wenn das Keyboard übermäßige Einsatzzeiten bekommt. Sind es anfangs noch Interludes und akzentuierende Hooklines, entdecken INDOMITE später ihre Vorliebe für getragene Pianomelodien. Es gibt Power Metal-Bands, die das durchziehen können. Hier führt es eher dazu, dass der Fokus von den eigentlich starken Riffs genommen wird, was letzten Endes zu einsetzender Langeweile führt. Der überproportionale Keyboardeinsatz führt in Kombination mit Santiagos sehr kindlich anmutendem Klargesang außerdem dazu, dass ich durchgängig das Gefühl habe, eine Metalversion des Dschungelbuch-Soundtracks zu hören. Und dabei begleitet mich stets die Angst, dass im nächsten Song die Frühpatroullie naht. "Theater Of Time" beginnt nach ewigem Intro stark, fällt dann aber auch stark ab. Das Songwriting und der Gesang haben Licht und Schatten, die an sich starken Gitarren könnten mehr im Vordergrund stehen. Die Produktion ist anständig, der Sound druckvoll. So richtig mitreißen wollen mich INDOMITE aber nicht. Mal funktioniert das Zusammenspiel von Elementen verschiedener Stilrichtungen des Metal richtig gut, mal klingt es aber auch einfach nur seltsam. Die Ansätze sind da, das Können auch, vor allem aber die Luft nach oben. Anspielen: 'Pharao', 'The Curtain That Will Never Fall'. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Threshold 02. Pharaoh 03. Awaking Gods 04. Sky High 05. Rain 06. Reach the Stars 07. Parasite (Symbiotic) 08. Carnival Curse 09. The Curtain That Will Never Fall | Band Website: www.facebook.com/Indomitemetal Medium: CD Spieldauer: 57:59 Minuten VÖ: 01.02.2013 |
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