The Hu - The Gereg | |
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Review von Metal Guru vom 27.09.2019 (7804 mal gelesen) | |
THE HU gründeten sich 2016 in Ulaanbaatar (Hauptstadt der Mongolei), fabrizieren seitdem so genannten 'Hunnu Rock' und besetzen sich wie folgt: Enkush (Haupt-Morin Khuur und Kehlkopfgesang), Gala (Haupt-Kehlkopfgesang und Morin Khuur), Jaya (Jaw Harp, Tsuur, Flöte und Kehlkopfgesang) und Temka (Tovshuur). Now, what - might you ask - is a 'Morin Khuur', a 'Tovshuur' or a 'Tsuur'? Ganz einfach: Morin Khuur = bundlose, ursprünglich zwei-, bei/für THE HU dreisaitige Pferdekopf- oder Kastenspießlaute, Tovshuur = bundlose, ursprünglich zwei-, bei/für THE HU dreisaitige Laute, Tsuur = ursprünglich aus Bambus gefertigte, bei/für THE HU aus Metall hergestellte Maultrommel. Um nicht jedes einzelne Instrument klanglich, optisch oder spieltechnisch vorzustellen (und damit den ohnehin gelangweilten Leser noch länger zu weilen), schlage ich rundum: Alle arbeiten absolut akustisch (no Strom), alle klingen gewöhnungsbedürftig, sehen reichlich seltsam aus und werden ziemlich unorthodox gespielt. DAS macht sie wahrscheinlich nicht nur für mich, sondern auch für andere Interessierte interessant. Am interessantesten erscheint mir jedoch ihr Einsatz, beziehungsweise in welchem musikalischen Zusammenhang sie eingesetzt werden (siehe hierzu auch den nächsten Absatz). Der Flyer verkündet vollmundig: 'Seit Jahren wartet die Rock- und Metalszene auf eine neue Idee, etwas wirklich Einzigartiges, eine kulturelle Inspiration – hier sind THE HU.' Hm, OB die Metal- und Rockszene wartet und wenn ja, auf was/wen/wie lange, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber definitiv beurteilen kann: THE HU sind keine mongolische THE WHO-Coverband mit angeschrägten Instrumenten (obwohl auch DAS sicher seinen Reiz hätte)! Aber was oder wer sind sie dann? Der Flyer hierzu: 'Das Quartett wird auf der Bühne von vier Livemusikern unterstützt, welche die klassische Rockinstrumentierung übernehmen.' Genau DA liegt meiner bescheidenen Meinung nach DER Knackpunkt von THE HU! Was und wem nutzen die originalsten/originellsten Instrumente, gespielt von originalen/originellen Musikern für eine/vor einer wartende/n Welt, wenn diese Vorstellung nur unter Zuhilfenahme 'klassischer' Rockinstrumente (E-Bass, Keyboards und Schlagzeug = Druck, Lautstärke, Verzerrung) 'funktioniert'? Mit diesen (und NUR diesen) Zutaten funktionieren die im Netz kursierenden THE HU-Videos allerdings NUR zu gut (mehrere Millionen Clicks)! Die Mucke als solche kommt in Bezug auf Arrangement, Komposition und Produktion doch eher durchschnittlich daher. Als Einflüsse/Inspirationen/Vorbilder werden zwar TOOL, SLIPKNOT, SEPULTURA, RAMMSTEIN, METALLICA, MARILYN MANSON oder APOCALYPTICA aufgeführt, aber wo bitte finden sich denn die Auswirkungen (jener Einflüsse/Inspirationen/Vorbilder) in THE HUs Musik? Vierviertel-Rhythmik, Pentatonik und an Grundtönen haftende, wenig (bis überhaupt nicht) überraschende Kompositionen mit optisch mal beängstigenden, akustisch meist biederen Hintergrund-Mongolen knocken mich nicht vom Hocker ... "The Gereg" als Debütalbum der Mongolen enthält neun Stücke in siebenundvierzig Minuten und sechundvierzig Sekunden und thematisiert mongolische Inschriften, mongolische Poesie und mongolische Schlachtrufe - mega-mitreißende, super-sozialkritische, total-tolle Themen, nicht wahr - im Jahre 2019? Also, echt: Die Band bedient sich ihres Herkunfts-, Obskuritäts- und Überraschungsbonus bis zum Bersten, aber warum auch nicht? Wenn nicht jetzt (im Jahre 2019) - wann dann? Da heutzutage Trends aber schneller gehen als kommen, prognostiziere ich THE HU keine längerfristige 'Karrire' - Schock-, Mitleids- oder Exoten-Bonus hin oder her. Fünf durchschnittliche, gelangweilte, mittelmäßige Tropfen ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Gereg (4:55) 02. Wolf Totem (5:38) 03. The Great Chinggis Khaan (4:33) 04. The Legend of Mother Swan (5:25) 05. Shoog Shoog (4:01) 06. The Same (5:27) 07. Yuve Yuve Yu (4:43) 08. Shireg Shireg (5:47) 09. The Song of Women (7:17) | Band Website: www.thehuofficial.com Medium: CD Spieldauer: 47:46 Minuten VÖ: 13.09.2019 |
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