Cellador - Enter Deception | |
---|---|
Review von Odin vom 16.07.2006 (8037 mal gelesen) | |
Nichts für Epileptiker! Vor dem Eintreten bitte anschnallen! Wer erinnert sich an seelige Zeiten von AGENT STEEL? Oder auch manche High-Speed-Italo-Power-Metaller und EDGUY höre ich hier und da auf dieser Scheibe. CELLADOR scheint ein Solid Ball Of Rock aufs Gaspedal gefallen zu sein, der auch durch die daraus resultierende rasante Beschleunigung nicht weg zu bewegen ist. Dieser Markt war noch vor ein paar Jahren deutlich übersättigt, inzwischen habe ich solchen Stoff aber schon eine Weile nicht mehr massiv wahrgenommen. Die Amerikaner werden zurückhaltend als Melodic Metalband bezeichnet - also ein "Power" oder besser "Speed" müsste da schon noch mit rein, finde ich. Der vordergründigste Eindruck, den man von "Enter Deception" bekommt, ist Hektik. Anfangs waren mir die Songs definitiv zu hektisch - Stress habe ich schon den ganzen Tag im Job... Wenn man aber mal versucht, die treibenden, rasenden Drums und Riffs aus dem Fokus zu verbannen, kann man sich mit den guten, wenn auch recht typischen, Melodien anfreunden und sie auch nachvollziehen. Die ununterbrochenen Doublebass-Gewitter von David Dahir behalten allerdings ihre Zucken fordernde Wirkung auf Bein und Nacken. So drücken die fünf Jungs (zwischen 17 und 23 Jahre jung) den europäischen Speed Metal in eine Gegend, wo er noch nicht so oft war; den mittleren Westen der USA. Zum Glück hört es beim puren Speed nicht auf, sondern das Griffbrettgewichse und die übrigen Malträtierungen der Instrumente kommen durchaus gekonnt daher. Technisch versiert in dem Alter - die Jungs scheinen nicht viel zu tun zu haben ansonsten. Selbst die Vocals von Michael Gremio sind kräftig und nicht immer nur eierkneiff-hoch - aber auch dort fühlt er sich wohl, ohne zu dünn zu klingen. Zwar klingt vieles irgendwie bekannt, aber erst der Rausschmeißer 'No Chances Lost' wird wirklich etwas cheesy... Irrwitzes Geflitze allerorten, da bleibt schon mal der Mund offen stehen und der Gesamteindruck auf der Strecke. Außerdem kommen die Jungs trotz der Geschwindigkeit mit nur 8 Songs auf eine gute Dreiviertelstunde Spielzeit. So muss man sich das Material trotz der relativen Eingängigkeit öfter reinziehen, um das Gesamtbild zu erkennen. Schneller und in gewisser Weise also anspruchsvoller Power Metal aus den USA - gerade heute auf jeden Fall ein Output mit Seltenheitswert! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. A sign far beyond 2. Leaving all behind 3. Never again 4. Forever unbound 5. Seen through time 6. Wakening 7. Releasing the shadow 8. No chances lost | Band Website: www.cellador.com Medium: CD Spieldauer: 44:27 Minuten VÖ: 30.06.2006 |
Alle Artikel