Nachtmystium - Resilient | |
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Review von Zephir vom 17.12.2018 (6781 mal gelesen) | |
Um die amerikanischen Psychedelic Black Metaller NACHTMYSTIUM hat es jahrelang allerhand Wirbel gegeben, Ruhe schien weder der diskontinuierlichen Bandbesetzung noch den Fans vergönnt. Die Übernahme durch das für hochwertige Musik und exquisite Produktionen bekannte Label Prophecy wurde in der Folge ausgesprochen kritisch zur Kenntnis genommen, und all die Hintergründe und Begleitumstände all der hier und jetzt nicht gelisteten Verwicklungen dürfen an anderer Stelle nachgelesen werden. An dieser Stelle geht es ausnahmslos um die neue EP "Resilient" und ihre vier Tracks, die NACHTMYSTIUM kürzlich über Prophecy Productions veröffentlicht haben und die mit einer verstörenden psychiatrischen Fixierungsszene auf dem Cover so einiges erahnen lässt. Das auch für stabile Gemüter reichlich peinigende Intro 'Conversion', das, soweit ich verstehe, die misslingende Sedierung eines noch viel mehr gepeinigten Individuums vermittelst unheilvoll dräuender Geräuschkulisse und Sprachsamples darstellt, gibt den Auftakt zu einem melodischen (Post-) Black Metal-Werk, in dem trotz der Kürze viel Abwechslung steckt. 'Resilient' liefert sowohl harsche Screams und Blast als auch weiche, fließende Harmonien, dunkel klagende Clean Vocals und Post-Rock-Elemente, die nach geistig-moralischer Flucht in die Irrealität klingen. 'Silver Lanterns' reibt Salz in die gleiche Wunde und streut decouragierende, monologisch erzählende Textpassagen mit ein. 'Desert Illumination' schließlich treibt den Eskapismus auf die Spitze. Zunächst losgelöst vom Black Metal wiegen wir uns mit perkussiver Untermalung hinauf in psychedelische Sphären, während das lyrische Ich wie unter Einfluss bewusstseinserweiternder Mittel spricht statt singt und von Gelächter umfangen wird. Alsdann stürzen wir aus der hypnotischen Stimmung zurück in die Realität und in die schwarzen Gefilde, zunächst rein instrumental, dann von weit entfernten, kaum vernehmbaren, vielleicht auch nur im Inneren des Hörers entstehenden Schreien begleitet. In den letzten Takten aber ergreift uns der anfängliche Tenor der 'Desert Illumination' wieder … Die EP ist glasklar produziert - die Klangqualität der Promo-mp3s ist ausgezeichnet - und entbehrt trotzdem nicht einer gewissen Kratzbürstigkeit in der Atmosphäre, die man zu Recht vom angeschwärzten Genre erwarten darf. Inhaltlich überzeugen NACHTMYSTIUM durch inszenatorische wie musikalische Reife, die "Resilient" als weit mehr als ein Exposee zu einem noch kommenden Full-Length erscheinen lässt. Wie so oft bei Prophecy gibt es übrigens auch hier noch Sammlereditionen wie die Art Book-Version mit 36 in Hardcover gebundenen Bildseiten, die das Werk zusätzlich visuell untermalen. Auf das nächste Album bin ich jedenfalls schwer gespannt und hoffentlich resilient genug, mich nicht von Zwangsjackenalbträumen quälen zu lassen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Conversion 02. Resilient 03. Silver Lanterns 04. Desert Illumination | Band Website: www.myspace.com/nachtmystium Medium: EP Spieldauer: 25:03 Minuten VÖ: 30.11.2018 |
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