Horte - Horte | |
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Review von Zephir vom 18.04.2017 (5886 mal gelesen) | |
Es gibt Musik, die klingt wie ein ruhiger Wasserstrom, der sich bald durch gemäßigte Landschaftsgefilde, bald durch postindustriell besiedelte Metropolen, bald in surreale Räume jenseits unserer gängigen Dimensionen schlängelt. Dazu gehört auch das kontemplativ vor sich hin schwimmende eponyme Debüt der Post-Rocker HORTE: Immer wieder von leichten Distortion-Störgeräuschen durchzogen, wabert die Musik der Finnen durch die Sphäre, begleitet von dem seltsam eindimensionalen, entrückten Gesang einer weiblichen Stimme. Zuweilen mischt sich eine Seventies-inspirierte E-Orgel in experimentelle Ambient-Klangwelten ('Viimeinen Linja'), zuweilen wird auf das bei HORTE ohnehin nicht sehr stabile formgebende Fundament der Drums nahezu verzichtet ('Helmi'), was den Hörer dieser akustischen Ergüsse durchaus nicht ruhelos, aber mit einer gewissen Grundspannung durch die Tracks mitschwimmen lässt. Die Lead Vocals der Sängerin bewegen sich dabei gerne mal jenseits der jeweiligen Grundtöne und formen weder Hooks noch Lines, sondern mal hier, mal dort aufleuchtende Nordlichter unterschiedlicher Leuchtkraft und Dauer. Leider bleiben HORTE anonym, sodass mir von den Musikern keinerlei Namen und keinerlei kontextuelle Vorgeschichten bekannt sind. Ihr erstes Album haben sie nun bei Svart Records veröffentlicht, und das Publikum dürfte sich innerhalb der intellektuellen Post-Experimental-Sparte bewegen, die neben entspannenden Klängen die strukturelle Rezeption bevorzugt und damit naturgemäß nur einen Ausschnitt der Rock- und Metal-Hörerschaft abbildet. Reinhören sollten mal all jene, die etwas zwischen BRAVE THE WATERS und LOCRIAN suchen. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sekvenssi 02. Taajuus 03. Viimeinen Linja 04. Konttaa, Ne Konttaa 05. Helmi 06. 78 07. 9 08. Koko Kalmo Pakassa 09. Saatto | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 39:00 Minuten VÖ: 07.04.2017 |
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