Deep Sun - Dreamland - Behind The Shades | |
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Review von Zephir vom 25.07.2022 (7129 mal gelesen) | |
DEEP SUN aus dem schweizerischen Olten sind schon eine ganze Weile aktiv: Seit 2005 besteht die Formation, die sich dem symphonischen Genre verschrieben, ihr Debüt "Race Against Time" aber erst 2016 auf den Markt gebracht hat. Davor gab es die EP "Flight Of The Phoenix" (2014), danach das Vollalbum "Das Erbe Der Welt", und nun kommt (bereits zum zweiten Male via Massacre) die neue Platte "Dreamland - Behind The Shades" raus. Was gibt's hier Neues? Was die Band und ihre Arbeit selbst anbelangt, durchaus schon einiges: An der Gitarre hören wir jetzt Stephan Riner, der den früheren Gitarristen Pascal Töngi ersetzt. Keyboarder Tom Hiebaum, der gemeinsam mit Angelo Salerno (Bass) sämtliche Songs geschrieben hat, mischt erstmals im Background-Chor mit, und Frontlady Debora Lavagnolo, aus deren Feder sämtliche Lyrics stammen, hat die tieferen Lagen ihrer Stimme gestärkt. Gemeinsam mit Drummer Tobias Brutschi haben DEEP SUN mit "Dreamland - Behind The Shades" in gewisser Weise einen neuen Pfad betreten, denn war das 2014er-Debüt noch recht groovy und "Das Erbe Der Welt" hier und da ein klein wenig elektronisch und cyberaffin, so gibt sich das aktuelle Album deutlich orchestraler, geschmeidiger und romantischer. Inhaltlich befasst sich "Dreamland - Behind The Shades" mit einem erzählerischen Konzept rund um das Thema Träume, das sich zunächst in den Songtiteln und Lyrics widerspiegelt, dem zu folgen aber auch die Kompositionen durchaus Anreiz bieten. Das beginnt bereits mit dem instrumentalen Intro, bei dem ich kurz erwarte, die Richtung alter EDENBRIDGE anzusteuern, was eine gewisse Spannung weckt. Diese wird mit dem vollmundigen Opener 'Behind The Shades' denn auch noch am Leben gehalten, im weiteren Verlauf verliert sich das Songwriting aber leider in allzu viele bereits dagewesene Klangbilder, in zu oft gehörte Hooks und Refrains. Bei aller Melodiosität, bei allem orchestralen Zauber sind die Gitarrenriffs für meinen Geschmack insgesamt etwas schwachbrüstig, was allerdings in diesem Segment kein seltenes Problem ist. Die Soli kommen gut heraus und sorgen für jene Metal-Stimmung, die ich an anderen Stellen der etwas zu glatten, zu lieblichen Produktion vermisse. Besondere Stärke entwickelt "Dreamland" an jenen Stellen, an denen es rockig und groovig zur Sache geht, so etwa in 'Living The Dream'. Auch die klassische Stimme der Fronterin gewinnt mit der etwas cooleren, pop-rockigen Färbung deutlich. Der folkige 'Mitternachstanz' ist ein Ausreißer, der anderen Bands besser zu Gesicht stehen würde; die archaischen Tunes wirken hier bemüht und können nicht wirklich überzeugen. Weitaus besser klappt das mit 'Rogue (Dreaming Leprechaun Pt. II)', einer Reminiszenz an das Debütalbum - hier kommt übrigens eine Oud zum Einsatz, was sich super macht. Insgesamt ist "Dreamland - Behind The Shades" ein gut gemachtes, rundes Symphonic Metal-Album, das ich mir durchaus als Türöffner für Neulinge im Genre vorstellen kann. Für eingefleischtere Hörer fehlt es meiner Meinung nach an echter Innovation, an Experiment und Raffinesse - zu groß ist das Konkurrenzfeld des Female Fronted Symphonic Metal, durch das sich schon zahlreiche Vertreter mit und ohne Schwert, mit und ohne Drachen und Feen gekämpft haben. Dies allerdings sind Kritikpunkte, die sich in einem fetten Live-Gig von DEEP SUN ganz sicher ziemlich geräuschlos auflösen werden. Daher will ich auch nicht meckern, sondern bewerte "Dreamland - Behind The Shades" im soliden Mittelfeld, das in sich stimmig ist, aber noch Luft nach oben lässt. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Prologue 02. Behind The Shades 03. Dreammaster 04. Living The Dream 05. Killer In A Dream 06. In Silence 07. Secret Garden 08. Mitternachtstanz 09. Hands In Anger 10. Rogue (Dreaming Leprechaun Pt. II) 11. Euphoria | Band Website: www.deep-sun.com Medium: CD Spieldauer: 47:22 Minuten VÖ: 10.06.2022 |
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