Solstice (US) - Casting The Die | |
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Review von Damage Case vom 05.05.2021 (5264 mal gelesen) | |
AGENT STEEL, MASSACRE, METAL CHURCH, ENTOMBED - die Bands, die mit legendären Debüts ihr komplettes späteres Schaffen in den Schatten stellen, ist länger als man denkt. SOLSTICE (US), nicht zu verwechseln mit den englischen Epic Metallern gleichen Namens, zählen zu dieser bemitleidenswerten Zunft. Ihr selbstbetiteltes Debüt aus dem Jahr 1992 bietet brutalen Florida Death Thrash der Sorte DARK ANGEL, POSSESSED, DEMOLITION HAMMER, SADUS, MALEVOLENT CREATION oder DEVASTATION. Interessanterweise haben fast alle genannten Bands gemeinsam, dass sich ihre jeweilige Hochphase nur über ein einziges bahnbrechendes Album erstreckt. So erstaunt es auch nicht, dass SOLSTICE 2021 mit "Casting The Die" erst ihr viertes Album, und das erste seit 2009, veröffentlichen. Das Besetzungskarussell hat sich seit dem Vorgänger "To Dust" erneut gedreht. Neben den beiden Urgesteinen Schlagzeuger Alex Marquez und Gitarrist Dennis Munoz sind heuer Bassvirtuose Marce Salas (erhält in 'Who Bleeds Whom' sogar Raum für ein eigenes Basssolo) sowie Jungbrüllwürfel Ryan Taylor (seit 2020 auch bei MALEVOLENT CREATION) am Mikro - wobei ganz spannend ist, dass der erst vierundzwanzigjährige Taylor zum Zeitpunkt des 1992er SOLSTICE-Debüts noch nicht einmal Teil der Familienplanung seiner Eltern waren. Sein recht eindimensionales Shouting ist jedoch deutlich hartcorelastiger denn Death Metal - Vergleiche mit Rob Dukes (Ex-EXODUS) dienen als erste Orientierung. Gründungsmitglied, Ex-Gitarrist und -Sänger auf dem Debüt, Rob Barrett (seit 1993 bei CANNIBAL CORPSE) steuert im Abschlusssong 'Scratch' seine Stimmbänder bei - und lässt damit seinen Nachfolger extrem alt aussehen. Das Songwriting, abwechslungsreich und geprägt von Tempowechseln, kommt durch die etwas blasse und drucklos, weil trockene, Produktion nicht ganz zur Geltung - dass nicht mehr Scott Burns hinter den Reglern sitzt, hört man leider und zieht gedanklich einen halben Punkt von der Note ab. Leider überzeugt auch das gut gedachte aber nicht wirklich gut umgesetzte Coverartwork nicht wirklich, was den ganzzahligen Punktabzug komplett macht. Fazit: Death Thrash ist eine brutale Kiste, nix für schwache Nerven. Im besten Fall ("Darkness Descents") drückt einen die Mucke mit vollem Gewicht des Todesbleis an die Wand, während sie seinem Opfer thrashig die Kauleiste poliert. Dieses Klischee bedient "Casting The Die" leider nur bedingt, da der Druck eben nur stellenweise spürbar rüberkommt. Leider nicht essenziell. Drei Anspieltipps: Das variable 'Who Bleeds Whom'. 'Outlast' hat ein sauberes Thrash-Riffing und ordentlich Groove. Der Abschlusssong lässt die Herzen der Altfans höher schlagen. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Altruist 02. Transparent 03. Who Bleeds Whom 04. Lifeline 05. Ignite 06. Outlast 07. Seven 08. Embellishment Exposed 09. Cast The Die 10. Eyes Sewn Shut 11. Scratch | Band Website: www.facebook.com/Solsticefl Medium: CD Spieldauer: 41:37 Minuten VÖ: 23.04.2021 |
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