Then Comes Silence - Machine | |
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Review von Zephir vom 28.03.2020 (6160 mal gelesen) | |
Wenn es auf dieser Erde etwas Unsterbliches gibt, so ist es ohne jeden Zweifel der Tod. Dies sei zum einen völlig un-metaphysisch und sachorientiert festgestellt, zum anderen wird ihm als niemals versiegende Inspirationsquelle zahlreicher todesbeseelter Musiker Unsterblichkeit zuteil. Dazu gehören die 2012 gegründeten Gothic-Post-Punker THEN COMES SILENCE, die ganz in der Tradition von Düstermännern wie JOY DIVISION oder THE SISTERS OF MERCY stehen - und unter ihrem programmatischen Namen doch ein eigenes Ding machen. Lange agierten die Stockholmer artgerecht im Untergrund; dass das neue Output "Machine" schon ihr fünftes Album ist, mag manch einen überraschen. Als die Herren um Mastermind Alex Svenson 2016 bei Nuclear Blast unterzeichneten, sollte sich in Sachen Popularität einiges getan haben; allerdings mussten THEN COMES SILENCE wohl kurz nach dem Release von "Blood" (2017) eingestehen, dass da irgendetwas nicht so recht passen wollte. Die Schweden mauserten sich in der Zusammenarbeit mit Nuclear Blast unter, wie Svenson selbst sagt, recht großem Federlassen und auch einigen Besetzungswechseln in Richtung Gothic Rock, sahen sich aber bald eine Einbahnstraße entlangfahren. Ist nicht das ganze Leben eine Einbahnstraße, die geradewegs zum Tode führt? Und: Sollte uns diese Tatsache etwa davon abhalten, die Straße selbst nach Belieben zu pflastern? THEN COMES SILENCE unterzeichneten Anfang dieses Jahres bei Metropolis Records. Hier kennt man Bands wie FRONT 242, FIELDS OF THE NEPHILIM, PROJECT PITCHFORK, COVENANT - kurzum, es geht hier elektronischer, waveiger zu. Und das passt wie wie der Anzug zum Nietenhalsband. Scheint der Labelwechsel nun den Bandmitgliedern selbst wie die Rückkehr zu ihren bescheidenen Anfängen, so muss doch anerkannt werden, dass die Bescheidenheit im Bereich der Wave-Gothic-Kultur eben doch eine Tugend ist. "Machine" ist ein voll ausgereiftes Post-Punk-Elektro-Rock-Opus, das klingt, als hätte keinerlei zeitlicher Zahn an der unterkühlten Todesnostalgie jener 80er-Bewegung nagen können, deren so wunderbar ursprüngliche Panda-Augen leicht stoned durch noch so richtig subversiv in die Stirn gezogene Haarsträhnen blinzeln. (Das haben in der Form bisher beispielsweise die sehr viel älteren ESCAPE WITH ROMEO geschafft, die, wie ich meine, auch ohne den ganz großen Ruhm zu den ganz Großen des Untergrunds zählen dürfen.) Auf eine Wertung in Punkten verzichte ich, weil THEN COMES SILENCE in ein anderes Genre denn zum Metal gehören. Die erwachseneren Amphi-Festival-Gänger sollten sich "Machine" einmal zu Gemüte führen, und passenderweise wird die Band im August 2020 auf dem M'era Luna Festival spielen (bitte Liveticker verfolgen wegen der aktuellen Lage rund um das Corona-Virus). Ich möchte behaupten, dass THEN COMES SILENCE hiermit ihren gepflegten Underground-Platz gefunden haben, und ich bin mir sicher, dass eine große Fangemeinde auch der oben genannten Bands das durchwegs gelungene neue Todeswerk voller Depri-Laune abfeiern wird. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. We Lose The Night 02. Devil 03. Dark End 04. I Gave You Everything 05. Ritual 06. Apocalypse Flare 07. W.O.O.O.U 08. In Your Name 09. Glass 10. Kill It 11. Cuts Inside | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 46:00 Minuten VÖ: 13.03.2020 |
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