Evil Angel - Unholy Evil Metal

Review von Damage Case vom 06.06.2019 (4595 mal gelesen)
Evil Angel - Unholy Evil Metal Bitte mit Handzeichen melden, wer sich noch an ANOTHER ANIMAL, BLOODSIMPLE, DEMIRICOUS oder EAR SHOT erinnert? Danke. Und was haben diese Bands miteinander gemein? Eben, lange nichts mehr veröffentlicht, vergeben und vergessen. Genauer gesagt haben die vier Combos in 2007 zuletzt veröffentlicht.

Was hat das mit EVIL ANGEL zu tun? Deren Debüt stammt aus demselben Jahr wie die letzten/einzigen Lebenszeichen der oben Genannten. 2019, satte zwölf Jahre und viele Bandproben später, steigen die Engel aus der Hölle Finnlands herauf und legen ihr Nachfolgealbum vor. Und das viele Proben der 1998 gegründeten und live in der Zwischenzeit immer aktiv gewesenen Band hört man auch direkt beim Albumeinstieg 'Necro Black Metal' heraus. Nach dem etwas zu plumpen "Unholy Fight For Metal" stellt "Unholy Evil Metal" zwar beinahe eine Kopie des Albumtitels dar, aber musikalisch und klanglich kann eine deutliche Steigerung attestiert werden. Zwar wird immer noch kein Progressive Metal geboten, sondern Black Thrash der primitivsten Kategorie. Doch statt brasilianischem Kellerloch, Gekrächze und Kochtopf-Klöppel-Drumcomputer bieten EVIL ANGEL 2019 eher schweizer Proberaum, tiefer gestimmtes Death Metal Geshoute und reichlich Tom Gabriel-Gedächnis-Ughs! an.

Die Promofotos zeigen eine um die Wette posende Bande Finnen, alle nicht mehr taufrisch aber mit mächtig Spaß an der Sache. Es handelt sich hier mit Sicherheit um eine Feierabendband, deren Mitglieder ihr Hobby zum Hobby gemacht haben. Kommerziell geht mit dieser Art Musik ohnehin null bis nichts, da wäre es ja tragisch, wenn man als Band und Hörer nicht wenigstens Freude an der Mucke hätte. Zum Beweis: Wer einen Song 'UGH!' betitelt, stellt sicher keine todernst gemeinte Anleitung zum Abfackeln skandinavischer Gotteshäuser aus - auch wenn der Promotext von Hells Headbangers versucht zu unterstreichen wie "evil" EVIL ANGEL sind. Zwinker-zwinker.

Unterm Strich ist die halbe Stunde Laufzeit für Anhänger primitven Black Death Thrash Metals keine Zeitverschwendung. Ausreißer nach unten oder oben sind bei einem solch engen Songwriting-Konzept ohne große Rhythmuswechsel selbstredend ausgeschlossen. Wer braucht schon Abwechslung? Wir hören uns dann 2031 wieder mit "Unholy Metal For Evil Fighting", oder so.

Drei Anspieltipps: Das tatsächlich abwechslungsreich geklöppelte und geriffte 'Christ Decays', das mit noch mehr Ughs! dargebotene 'Sacrificial Slaughter' und der beinahe schon episch anmutende Longtrack 'Crawling From The Grave' mit Kirchenglocken- und Marschtrommel-Intro.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Necro Black Mass
02. Christ Decays
03. UGH!
04. Nuclear Hammer
05. Legions Of Armageddon
06. Sacrificial Slaughter
07. Bestial Necromancer
08. Crawling From The Grave
09. Ritual Sacrifice
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 33:26 Minuten
VÖ: 31.05.2019

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