Ace Frehley - Space Invader

Review von Elvis vom 28.08.2014 (7126 mal gelesen)
Ace Frehley - Space Invader KISS-Original-Gitarrist ACE FREHLEY war kürzlich aufgrund der Streitigkeiten um die Aufnahme von KISS in die "Rock 'n' Soll Hall Of Fame" nochmals in etwas unglücklicher Weise verstärkt im allgemeinen Rampenlicht. Der Streit darüber, ob die Originalbesetzung der heißesten Band der Welt nach dem Ende der Reunion 2002 nochmals zumindest für ein paar Songs die Bühne teilt, er endete bekanntlich ohne irgendeine gemeinsame Performance und ohne jegliche positive Sensation. Doch ACE FREHLEY möchte 2014 auch ohne seine alten Maskenkollegen beweisen, dass er es musikalisch noch kann. Fünf Jahre nach dem feinen letzten Album "Anomaly" schickt der Mann mit der Les Paul im Sunburst-Design deswegen "Space Invader" auf die Reise zu den Fans in aller Welt.

Das stimmungsvolle Cover wurde von Mr. Ken Kelly persönlich gemalt, der dem ein oder anderen noch als Künstler hinter dem "Destroyer" und "Love Gun"-Cover oder allen Covern von MANOWAR seit "Fighting The World" ein Begriff sein dürfte. Musikalisch haut ACE FREHLEY gleich mit dem Titeltrack als Opener ein markig rockendes Lebenszeichen raus. Es folgt ein - wen wundert es, aber auch zum Glück - gitarrenlastiges Opus, bei dem sich der Fan-Liebling der KISS-Army auf sämtliche Stärken seiner langjährigen Karriere besinnt. Sei es, weil das 1978er KISS Solo-Album bis dato das bestverkaufte der vier Solo Alben ist, sei es, weil er sich darin heimisch fühlt, wer dieses Album mochte, wird auch "Space Invader" mögen, denn die Stärken genau des legendären ersten Solo-Albums sind da. Ansonsten gibt es hier und da Stoff, der an FREHLEY'S COMET erinnert oder eben auch den ACE FREHLEY der späten 80er. Textlich ist das Weltraum-Thema vorherrschend und preisverdächtig viel Tiefgang wird nicht geboten, aber war das schon mal bei klassischen KISS-Alben so? Im Vergleich zum guten "Anomaly" ist "Space Invader" jedenfalls nochmal deutlich besser. Stimmlich ist der Mann aus dem Weltraum super aufgelegt, spielerisch kann er sich austoben und das Songmaterial passt ebenso wie die Produktion durchweg. Und traditionell gibt es natürlich auch ein Cover, diesmal von der STEVE MILLER BAND 'The Joker' - und ja, irgendwie kann ACE FREHLEY auch diesen Klassiker durchaus gediegen rüberbringen. Mir persönlich hat zwar 'Fox On The Run' auf der letzten Platte einen Tick besser gefallen, aber das ist Geschmackssache. Auswahlmöglichkeiten, sich das neue Werk zu gönnen, gibt es auch zu Genüge: neben der Standard-Version gibt es auch ein Digipack mit Bonustracks, eine Digitalversion und eine Gatefold-LP-Version. Die hat neben der Größe und vier Bonustracks (Remixes bzw. längere Versionen) auch praktischerweise gleich noch die CD mit an Bord und ein Poster. Vielleicht ist das für den geneigten Fan sogar dadurch die definitive Version der Wahl.

ACE FREHLEY-Fans müssen sich "Space Invader" daher auf jeden Fall zulegen und auch KISS-Fans kommen angesichts der Stärke des Albums an dieser Scheibe nicht vorbei. Wer klassischen Hard Rock mit viel Gitarre mag, dem sei das Album ebenfalls ans Herz gelegt, und bei aller Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln und Vergangenheit: ACE FREHLEY klingt dabei 2014 dennoch nicht wie eine Kopie seiner selbst, sondern frisch und eben nach ihm selbst. Hoffen wir, dass er, wie auch 2009 schon, wieder für ein paar Gigs nach Europa kommt, denn in dieser Form wäre alles andere ein Verbrechen!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Space Invader
02. Gimme A Feelin` (radio edit)
03. I Wanna Hold You
04. Change
05. Toys
06. Immortal Pleasures
07. Inside The Vortex
08. What Every Girl Wants
09. Past The Milky Way
10. Reckless
11. The Joker
12. Starship
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 15.08.2014

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