Atlantean Kodex - The White Goddess | |
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Review von Eddieson vom 03.10.2013 (5651 mal gelesen) | |
Ist es zu hoch gegriffen, wenn ich ATLANTEAN KODEX als Phänomen bezeichne? Ich denke nicht. Die Band, die schon mit "The Golden Bough" ein phänomenales Album abgeliefert hat, setzt jetzt mit "The White Goddes" noch eins drauf. Verfolgt man mal die Diskussionen in diversen Internetforen, so könnte man meinen, dass das Album eines der heißerwartetsten des Jahres ist. "The White Goddess" wurde ja schon vor fast einem Jahr angekündigt und schon damals wurden die ersten Jubelschreie laut. Jetzt ist das Album da, die Jubelschrei sind nicht verklungen, nein, sie werden lauter und lauter. Nach dem schon erhabenen Intro 'Trumpets Of Doggerland' folgt mit 'Sol Invictus' gleich der eingängigste, und auch härteste Song der Bayern. Ich wette, und da kann ich aus Erfahrung sprechen, der Refrain wird sich innerhalb kürzester Zeit und dann über Tage und bestimmt Wochen oder sogar in Monate ins Gehirn brennen und immer mal wieder zum Vorschein kommen. 'Heresiarch' ist an Epic kaum zu überbieten. Der Song ist schwer und wälzt sich durch eine Spielzeit von über 11 Minuten. Die Gesangsleistung ist hier und da nicht perfekt, aber ich denke niemand erwartet hier einen neuen Eric Adams. Sänger Markus ist an manchen Punkten nicht wirklich gerade in seinen Tönen, was mich persönlich aber überhaupt nicht stört. 'Twelve Stars And An Azure Gown' ist ein grandioser Gänsehaut-Song. Die Melodie, die die Gitarren hier zaubern sind mit nur einem Wort zu beschreiben: fantastisch! 'Enthroned In Clouds And Fire' ist an Erhabenheit, Macht, Epic und Intensität nicht zu überbieten. Ein Song, den BATHORY hätten nicht besser schreiben können. Trotz allem beinhaltet der Song ein massive Härte und Melancholie, die sich aber nicht nur auf diesen Song beschränkt, sondern sich durch das ganze Album zieht. Ich traue es mich ja kaum zu sagen aber mit 'White Goddes Unveiled' hat man den "schwächsten" Song auf diesem Album. Wobei das schwach da ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt werden muss. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau. Der Song weist die typischen Gitarrenharmonien auf, die ATLANTEAN KODEX auszeichnen, beinhaltet stetig wechselnden Rhythmen, zeichnet sich aber dennoch durch eine besondere Stimmung aus, und man sieht förmlich die Verbeugung gegenüber den früheren MANOWAR. Aber im Gegensatz zu den restlichen Songs fällt er doch etwas ab. Der Korrektheit halber ist zu sagen, dass das Album nicht nur aus 5 Tracks plus Intro besteht. Alle Songs werden durch kurze Zwischenspiele miteinander verbunden. Also, die Liga, die MANOWAR und BATHORY geschaffen haben, haben ATLANTEAN KODEX noch nicht erreicht. Müssen sie das? Wollen sie das? Kann man das überhaupt noch schaffen? Weiß ich nicht! Sie bewegten sich ja schon mit "The Pnakotic Demos" und "The Golden Bough" darauf zu, aber jetzt mit "The White Goddess" machen sie einen Riesensprung. Hat sich denn etwas geändert, gegenüber "The Golden Bough"? Ja und nein! ATLANTEAN KODEX setzen natürlich noch auf ihre Trademarks, die sie schon auf "The Golden Bough" gesetzt haben, weiten diese aber jetzt noch aus. So z. B. durch das Einsetzen von Sprachsamples, die sich hier hervorragend integrieren, zudem werden vermehrt akustische Gitarren und Chöre eingesetzt, welche sich auf die Gesamtwirkung des Albums noch positiver auswirken. Fakt ist: Die Band hat sich nach dem Vorgängeralbum entwickelt. Sie ist mutiger und entschlossener geworden und wirkt noch ausgereifter. Das macht das Album zu einem der besten Outputs im Epic-Metal aus deutschen Landen (auch wenn die Band aus Bayern kommt). Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Trumpets Of Doggerland (There Were Giants In The Earth In Those Days) 02. Sol Invictus (With Faith And Fire) 03. Bilwis (Sorcery And Witchcraft In Eastern Bavaria) 04. Heresiarch (Thousandfaced Moon) 05. Twelve Stars And An Azure Gown (An Anthem For Europa) 06. Der Untergang Der Stadt Passau (Flaming Sword Of The Watcher) 07. Enthroned In Clouds And Fire (The Great Cleansing) 08. White Goddess Unveiled (Crown Of The Sephiroth) | Band Website: www.atlanteankodex.de/ Medium: CD Spieldauer: 55:55 Minuten VÖ: 04.10.2013 |
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