Dream Ocean - The Missing Stone

Review von Zephir vom 21.10.2021 (5487 mal gelesen)
Dream Ocean - The Missing Stone So funktioniert Symphonic Metal: Soundtrackartige Klangwelten mit orchestralen Arrangements, eine ordentliche Portion (schwarze) Romantik und eine charismatische Lady an der Front. Nach diesem Rezept kocht auch die türkisch-deutsche Formation DREAM OCEAN: Deren zweites Full-Length "The Missing Stone" führt über ein märchenhaftes Spieluhren-Intro direkt in jene schier cineastische Bombastik, die seit guten zwei Jahrzehnten ihre eingefleischte Fangemeinde rund um Kollegen wie EPICA, AFTER FOREVER, XANDRIA und Co. schart.

Dabei müssen sich die vergleichsweise unbekannten DREAM OCEAN, die ihren Zweitling via Croudfunding ermöglichten, überhaupt nicht hinter den genannten Größen verstecken. "The Missing Stone" bietet mit catchy Melodien eingebettet in ausladende Kompositionen, mit einer gehörigen Portion verträumter Düsternis im lyrischen Gehalt wirklich alles, was das Herz des schwarzromantischen Symphonic Metallers begehrt. Insbesondere hervorzuheben sind neben der beeindruckenden Stimme von Frontfrau Başak Ylva die zeitweisen experimentellen Einsprengsel, die sich in mitunter elektronischem Instrumentarium, vor allem aber auch in rhythmischen und harmonischen Spielereien offenbaren und das Songwriting alles andere als gleichförmig erklingen lassen - man höre beispielsweise 'Pendulum Of Time', einen Track, der alles andere als glatt oder gar lieblich daherkommt. Wer auf mehr Eingängigkeit steht, ist mit Songs wie 'As I Die' gut beraten - wer dereinst den sublimen Drive von NIGHTWISHs 'Everdream' (2002) geliebt hat, wird auch dieses Lied lieben. Auch Freunde spannungsgeladener Balladen kommen etwa mit 'Song To The Ocean' auf ihre Kosten, und als besonderes Schmankerl gibt es am Ende des Albums mit 'Uyan' die türkischsprachige Version von 'Daydreamer'.

Als einziger Kritikpunkt ist anzumerken, dass zumindest in der mir vorliegenden komprimierten Dateiversion die Drums recht stark in den Hintergrund rücken und teils auch die fetten Gitarrenriffs im allgemeinen Sound verschwimmen, was ein wenig schade ist, aber eine technische Angelegenheit bleibt und dem offensichtlichen Können der Band keinerlei Abbruch tut. Wer den Metal melodisch und emotional liebt, sollte DREAM OCEAN unbedingt eine Chance geben: Mit "The Missing Stone" kann man eine knappe Stunde abtauchen und in fast vergessene Welten reisen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Nightmare (Intro)
02. Dark Miracles
03. Pendulum Of Time
04. The Great Silence
05. Lucid Air
06. As I Die
07. Eterna Espera
08. Daydreamer
09. Song to the Ocean
10. The Missing Stone
11. Uyan
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 53:45 Minuten
VÖ: 24.09.2021

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