Tony Mills - Over My Dead Body

Review von des vom 10.03.2015 (5638 mal gelesen)
Tony Mills - Over My Dead Body Die Biographie von TONY MILLS hat gefühlte 100 Seiten; seine Gastbeiträge und Sessionmusiker-Einsätze sind unzählig. Besondere Bekanntheit verschaffte MILLS aber seine langjährige Tätigkeit als Fronter der Melodic-Hardrocker SHY und auch als Sänger von TNT. Für "Over My Dead Body", bei dem es sich um ein persönliches Konzeptwerk rund um seine Nahtoderfahrung von vor ein paar Jahren handelt, hat Mills eine ganze Menge Gastmusiker um sich geschart.

Und man bekommt zu Beginn den Eindruck, dass sich TONY MILLS bei seinem aktuellen Solowerk sehr an QUEENSRYCHE orientiert; nicht nur das eher geradlinig rockende 'Time Won't Wait' geht in diese Richtung, sondern vor allem das kurze und knackige '28 Flights', bei dem Mills sehr eindringlich mit stark an Geoff Tate erinnernden Gesangsleistung aufwartet. Hier halten sich auch die Keyboards im Hintergrund; Unterstützung gibt es nur durch dezente Pianotöne. Seltsam ist nur der Übergang zum nächsten Song: Geklatsche aus der Dose. Generell versucht Mills "Over My Dead Body" durch fließende Übergänge zwischen den Titeln einen progressiven Eindruck zu verpassen, aber mal ehrlich, einen Hubschrauber hatten PINK FLOYD schon eindrucksvoller im Programm.

Leider lässt Mills seine AOR-Vergangenheit nicht los und so wird bereits die Knödelballade 'We Should Be On By Now' mit Plastikorchestern zugekleistert. Das wäre eigentlich nicht nötig gewesen, die an sich gelungene bombastische Nummer wäre auch ohne den Kleister auszuhalten. Heavier, wenn auch nicht besser, ist das schräge 'Gate 21', dem die ziellos treibende Ballade 'Death' folgt. Und was sind das für seltsame, peinsame, Choräle bei 'Bitter Suite'? Überhaupt geht es in der zweiten Hälfte der Platte steil bergab. 'Northern Star' ist eine Trallala-Nummer aus dem AVANTASIA-Restebunker, angereichert mit Klingeling-Keyboards und '4 In The Morning' trötet mit 80er-Fanfaren (das Klingeling bleibt an). 'Somewhere In London' geht in Richtung AOR; kann jemand das Schlager-Klingeling bitte abstellen? Mit dem Finale 'Free Spirit' liegt Musical-Spirit in der Luft. Bewertung: grauslig.

Ehrlich gesagt: seltsame Platte, die sich deutlich zweigeteilt präsentiert. Die erste Hälfte ist noch ansprechend mit ihrer QUEENSRYCHE-Schlagseite, aber ab Track 7 wird ein Schalter umgelegt und es wird einfach nur mehr cheesy. Nur was für hartgesottene TONY MILLS-Fans.

des

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Time Won't Wait
02. 28 Flights
03. We Should Be On By Now
04. No Love Lost
05. Gate 21
06. My Death
07. Bitter Suite
08. Northern Star
09. 4 In The Morning
10. Somewhere In London
11. Free Spirits
Band Website: www.tonymills-official.com
Medium: CD
Spieldauer: 53:00 Minuten
VÖ: 23.02.2015

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