Otep - Hydra

Review von Baterista vom 26.01.2013 (6960 mal gelesen)
Otep - Hydra Nachdem ich das Live-Album von OTEP erst kürzlich reviewt habe und es sehr gelungen fand, habe ich mich nun auf die neueste Veröffentlichung der Band mit Namen "Hydra" gestürzt. Wenn ich allerdings geahnt hätte, auf was ich mich da einlasse, hätte ich es vermutlich gelassen.

"This will be my last album", ist der Kommentar von Frontfrau Otep Shamaya zu "Hydra". Es ist also davon auszugehen, dass sich die Band OTEP demnächst auflösen wird oder es tun könnte. Sicherlich ein nicht uncleverer Marketingzug. Ehrlich gesagt hätte das letzte Werk der Lady für einen Umsatzhype jedoch wesentlich besser ausfallen müssen. Denn sie hat meine Geduld schon sehr strapaziert. Zum Inhalt von "Hydra" lasse ich Frau Shamaya am besten selbst zu Wort kommen: “Hydra is a concept album based on a graphic novel I've been writing for two years about a girl corrupted by the world, corrugated by evil, ripped away from the golden, molten elixir of creativity, and abandoned on the placid, jagged rocks of a cruel and barbaric island where the rats poison themselves. This is a story of her personal alchemy of theophagy, revenge and righteousness. Her rise from the smoldering ash as a bruise that never heals transmuting, therianthropic, to the infinite, still-born messiah, a vigilante serial assassin, codename: HYDRA."

Jo, klingt eigentlich nicht so verkehrt und schreit nach viel Wut, Zorn, Verzweiflung und anderen negativen Gefühlen, die man loswerden will und musikalisch ausleben kann. Das Schaffen einer spannungsgeladenen Atmosphäre haben OTEP auf jeden Fall drauf. Wenn allerdings das Werk zwischenzeitlich mehr zum Hörbuch mit immer gleichen oder sehr ähnlichen Hintergrundgeräuschen gerät, dann werde ich schnell ungeduldig. Da es sich bei den geflüsterten, erzählten und geschrienen Parts aber mehr oder weniger um ein Markenzeichen der Band handelt, dürfte das den echten Fan eher begeistern als abschrecken.

Nach wie vor bin ich ambivalent, was das Album angeht. Die Songs 'Blowtorch Nightlight' und 'Feral Game' sind stark, intensiv und typisch OTEP. Der Rest ist auch oft intensiv, aber für mich war es vor allem anstrengend mich da durchzukämpfen. Mitunter fühlte ich mich fast terrorisiert. Man könnte meinen, damit wäre die Botschaft des Albums erfolgreich transportiert worden. Aber liebe Leute, wenn ich terrorisiert werden "möchte", dann gehe ich arbeiten. Das reicht mir völlig.

Fazit: "Hydra" ist ein sehr eigenwilliges Werk mit großen Ambitionen, aber letztlich ist bei der Umsetzung irgendwann die Puste ausgegangen. Für mich ist es zu viel Labern und zu wenig gute Musik. Zwei coole Songs sind etwas wenig für ein Album. Alle Fans dürfen und sollen natürlich zuschlagen. Nach einigem Hin und Her habe ich mich doch noch für 6,5 Punkte entschieden, da die Mucke trotzdem irgendwas hat. Als Künstler möchte man polarisieren und das tut sie in jedem Fall.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Rising
02. Blowtorch Nightlight
03. Seduce & Destroy
04. Crush
05. Hematopia
06. Necromantic
07. Quarantine
08. Voyeur
09. Apex Predator
10. Feral Game
11. Livestock
12. Hag
13. Theophagy
Band Website: www.otepsaves.me
Medium: CD
Spieldauer: 51:09 Minuten
VÖ: 22.01.2013

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