Ecnephias - Seven - The Pact Of Debauchery | |
---|---|
Review von Zephir vom 23.04.2020 (6601 mal gelesen) | |
Extreme Metal aus Italien - klingt erst mal spannend und macht neugierig, mit wie wenig Melodiosität ECNEPHIAS aus dem Land, wo die Zitronen blühen, wohl auskommen können. Das 2013er Album "Necrogod" trug mit seinen archaischen Tribal-Gesängen eindeutige ROTTING CHRIST-Einflüsse (und auch -beteiligung!) spazieren, die Thematik weckte leichte Assoziationen mit SEPTICFLESH. 2015 arbeiteten sich die Herren mit "Ecnephias" mehr in Richtung Gothic vorwärts, um zwei Jahre darauf schließlich mit "The Sad Wonder Of The Sun" deutlich melancholischer durchzustarten: Der Einfluss von FIELDS OF THE NEPHILIM oder auch manchen Darkwave-Bands der 1980er war hier nicht zu überhören. In nicht dem gleichen, aber ähnlichem Brackwasser wie zuletzt schwimmt nun auch das neue Release "Seven - The Pact Of Debauchery". Es dominiert eine düstere Atmosphäre mit rockigen Gitarren, melancholischem Gothic-Keyboard, beschwingtem Midtempo mit viel Drive, dazu heiser-harsche Vocals: Eine bessere Bezeichnung als das alles und nichts aussagende Prädikat "Dark Metal" finde ich dafür auch nicht. Das Album mäandert zwischen gotisch und leicht doomig. So gibt es in 'The Night Of The Witch beschwörende Background-Gesänge, die reichlich okkult und dämonisch rüberkommen. 'Without Lies' oder 'Tenebra Shirts' haben einen Drive wie dereinst die legendären 69 EYES, wohingegen 'The Dark' eher nach Melodeath gepaart mit Goth klingt. In 'Vampiri' dominieren die Synthie-Strings, und der Song ist mit relativ cleanen, wenn auch heiseren Vocals und italienischen Lyrics versehen, was der Sache einen völlig anderen Touch verleiht - es klingt geheimnisvoll und spukhaft. Interessanterweise ist ausgerechnet hier eingebettet ein melodisches Gitarrensolo am Start. Auch das tief schwer getragene 'Il Divoratore' ist komplett auf Italienisch gehalten. 'Run' kommt experimenteller und zwischenzeitlich auch leicht psychedelisch; auch 'The Clown' folgt keinem Schema F und ist in jedem Fall ein Track, den man sich auch inhaltlich intensiver zu Gemüte führen sollte. Als wäre es des Ganzen noch nicht genug, drischt der Rausschmeißer 'Rosa Mistica' erstens ganz schön auf die Drums und zweitens ganz schön auf die Synthies, sodass man sich schnell in der Batcave-Disse wähnt. Insgesamt ist die Abmischung ein bisschen roh und ungehobelt, aber das steht dem Ganzen nicht schlecht zu Gesicht: Wir sind hier nicht im Hochglanz-Goth, sondern immer noch im Dark Metal. Die Zeiten von Tribal-Heavyness sind momentan passé, dafür werden schwarze Düsterseelen eine Menge Abwechslung bekommen. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Without Lies 02. The Night Of The Witch 03. Vampiri 04. Tenebra Shirts 05. The Dark 06. Run 07. The Clown 08. Il Divoratore 09. Rosa Mistica | Band Website: www.ecnephias.com Medium: CD Spieldauer: 45:55 Minuten VÖ: 20.03.2020 |
Alle Artikel