Rising - Sword An Scythe

Review von Rockmaster vom 18.11.2018 (5497 mal gelesen)
Rising - Sword An Scythe Eigentlich war ich im Schreibrausch, und dachte, da kann ich RISING mal eben on-the-fly mitrezensieren. Das sollte mir aber nicht gelingen. Also, alles nochmal in Ruhe zu Gemüte geführt. Das Erste, was mir aufgefallen war, war die Produktion des Albums "Sword And Scythe". Die Instrumente bilden häufig einen Klangbrei, aus dem die melodieführende Gitarre vereinzelt Schwierigkeiten hat, herauszustechen. Musikalisch habe ich leider auch so meine liebe Not mit dem Album. Habe ich etwas Episches, Bombastisches erwartet (das Promo-Beiblatt spricht von "Epic Metal"), so finde ich "Sword And Scythe" eher episch breit denn episch. Die ausgelobten progressiven Elemente gehen mir total ab, sofern man nicht progressiven Stillstand derart charakterisieren möchte. "Heavy, aggressive"? Nö.

Sänger Morten Grønnegaard hat, ehrlich gesagt, eine klasse Stimme. Was mir nicht gefällt, sind seine Intonation und die Gesangsmelodien, beide zusammen sind Valium für meine Ohren. Schlagzeuger Martin Niemann gibt durchaus gelegentlich mal Gas, die meiste Zeit spielt er solide und gut. Bassist Bjarke Lassen fällt vor allem dadurch auf, dass sein Instrument breit und breiig produziert ist, um die Gitarren von Jacob Krogholt und Anders Bo Rasmussen in einen tiefen Klangsumpf hineinzuziehen. Letztere beide spielen ziemlich gute Soli, manchmal flirrende Gitarren und versuchen sich sonst oft vergeblich aus dem Matsch herauszuriffen. Wirklich schade ist allerdings: Wenn die Instrumentierung mal kurz reduziert wird, und einzelne Riffs mehr in den Vordergrund treten, dann ist der Klang der Gitarren ziemlich flach.

Es gibt durchaus gute Momente, aber jedes Mal, wenn RISING ein wenig Fahrt aufnehmen, scheint das den Jungs nicht ganz geheuer zu sein, und wie beim erwähnten Seifenkistenrennen (Kurztext) wird schnell in die flache Querstraße eingelenkt. Da kann man noch so viel ruckeln, das Tempo ist raus und die Spannung auch. Gelegentlich hört es sich so an, als würde die Rhythmusgruppe das Tempo regelrecht verschleppen, wodurch die guten Momente allzu schnell verpuffen. Die für mich interessanteren Songs auf dem Album sind ganz klar die schnelleren. Dazu gehören 'Hunger And Exile', 'Ancestral Sun' und 'Kill Automation' (wirklich gut!). Der Rest, fürchte ich, landet bei mir in der 'Sea Of Irrelevance'. Und, noch ein Stoßgebet, bitte bitte, lass 'Civil Dawn' von einem alten, verstimmten Leierkasten stammen, sonst sehe ich hier echt die Sonne untergehen. Bei den teils leicht verstimmt angezupften Gitarren auf den letzten beiden Titeln des Albums unterstelle ich gerade noch künstlerische Absicht.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Amor Fati (0:41)
02. Empirical (4:15)
03. Hunger And Exile (4:16)
04. Camp Century (4:50)
05. White Heat (3:23)
06. Ancestral Sun (5:07)
07. Civil Dawn (0:40)
08. Salted Earth (3:45)
09. Renewal Ritual (3:42)
10. Kill Automation (2:35)
11. Sea of Irrelevance (4:38)
12. Aeterna (7:06)
Band Website: www.facebook.com/risingdk
Medium: CD
Spieldauer: 44:58 Minuten
VÖ: 26.10.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten