Steve Sylvester - Humanomalies | |
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Review von Opa Steve vom 28.07.2002 (5729 mal gelesen) | |
Steve Sylverster und seine Truppe haben schon 'ne Menge an Stoff auf die Menschheit losgelassen. Seit Jahren fristet diese Band ein Underground-Dasein und kann dennoch auf einen beachtlichen Backcatalog zurückblicken. Ob es ihnen bei diesem politisch unkorrekten Namen und gezielter - wenn auch im igentlichen Sinne harmloser - Provokation diesmal gelingen wird, aus dem Schatten der Insider-Clubs herauszutreten, wird sich zeigen. Verdient hätten sie's eigentlich, denn der Riesenhaufen an abwechslungsreichem Material, welches auf diesem 15-Track-Silberling geboten wird, ist weitaus mehr als irgendeine fixe Image-Idee. Das kaputte Sadomaso-Quintett - quasi eine Reinkarnation der Rocky Horror Picture Show - bietet mitreissenden, harten Rock mit gewaltigem Gothic-Einschlag und einer Menge showtauglicher Elemente. Dieses Gemisch aus harten Gitarren, die mal zum Hüpfen animieren, mal wie die Misfits coole Horrorriffs runterschrubben, sowie Loops und verqueeren Breaks würde ich nicht unbedingt als "Metal" abtun. Hier wird Theater gespielt. Wie Schauspieler die Masken wechseln, wechseln Death SS den Stil, als wären sie überall zuhause. Das Opener-Stück "Grand Guignol" ist ein cooler, räudiger Punksong mit starkem Refrain. Ein Ausflug in die Elektro-Rock-Gefilde folgt alsdann, bevor die Truppe in "Sleep Of Reason" eine softe Stadionballade in einer Mischung von Led Zeppelin und Bon Jovi abliefert. Bei all der Stilvielfalt hat man niemals den Eindruck, als würde die Band sinnlose Trademarks abkupfern. Jeder Song kommt für sich authentisch. "Sinful Dove" ist wieder so ein klasse Beispiel für die Sylvester-typische Verwurstung vieler Einflüsse: die Vorliebe für pathetischen 70er Dinosaurier-Rock und modernen Danceloops paaren sich mit einem klasse Mitsing-Refrain. Auf die Spitze treiben sie diese Alt-Neu-Symbiose mit einer bratenden, mit E-Percussion hinterlegten Version des Stones-Klassikers "Sympathy For The Devil". Zum Ende hin lassen die Horror-Punks Misfits und ein gewisser Herr Manson wieder grüßen. "Feast Of Fools" und "Evil Freaks" kommen ziemlich cool aus den Speakern und dürfte ein Stimmungshöhepunkt eines guten Konzertes oder einer guten Party bilden. Nach einem verdammt schleppenden "American Psycho" klingt die CD nochmal stark E-Goth-mäßig aus. Diese kranke Band steht sich durch Namen und Styling selbst im Weg. Dabei hat sie viel zu bieten, spielt nicht so kalkuliert und platt wie Marylin Manson; das Niveau ist durchaus recht hoch. Der Gitarrensound könnte noch etwas schneidender sein, aber ansonsten gibt es auch an der produktionellen Umsetzung nichts zu meckern. Da diese Band sicherlich keine Rotation auf den bekannten Sendern bekommt, hört in Tauschbörsen oder bei einem Laden eures Vertrauens mal in den Stoff rein, wenn ihr auf harte, schräge Rockopern mit Elektro-Elementen steht. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. The Sideshow 2. Grand Guignol 3. Hell On Earth 4. Pain 5. Mind Monstrosity 6. The Sleep Of Reason 7. Miserere 8. Sinful Dove 9. Sympathy For The Devil 10. Circus Of Death 11. Feast Of Fools 12. Evil Freaks 13. American Psycho 14. Weird World 15. Abnormal | Band Website: www.deathss.com Medium: CD Spieldauer: 57:10 Minuten VÖ: 31.08.2002 |
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