Black Hawk - Soulkeeper | |
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Review von Stormrider vom 26.03.2023 (2782 mal gelesen) | |
Puuuuh! Schwierig! Kennt ihr Alben, die man aus so vielen verschiedenen Sichtweisen betrachten kann, dass es schwerfällt, am Ende eine klare Meinung dazu zu haben, weil man gute Ansätze sieht, die aber gegenüber Halo-Effekten auf der anderen Seite zu kämpfen haben? Zu der Art Album gehört "Soulkeeper" der norddeutschen Metaller BLACK HAWK. Die haben sich bereits 1981 gegründet und somit schon über 40 Bandjahre auf dem Buckel. Und das hört man. Also beides, sowohl ihre norddeutsche Herkunft, als auch die Einflüsse, die sich aus dem Alter speisen. Der Opener und Titeltrack klingt wie aus "Walls Of Jerich"-Zeiten der Kürbisköpfe, und die obligatorischen NWoBHM-Note schlägt sich in der Folge auch regelmäßig Bahn. Dazu kommt hin und wieder ein Schuss US-Metal, und wer es etwas moderner mag, könnte bei dem Intro-Riff von 'Survivor' eine kleine Reminiszenz an 'The Kids Aren't Alright' von THE OFFSPRING raushören. Ok, der Track ist auch schon wieder 25 Jahre alt. Also auch tendenziell eher "Old School". All das wäre ja an und für sich keine schlechte Mischung, wenn vieles auf dem Album nicht so unfassbar hausbacken wäre. Die repetitive Dauerschleife, die man oft bei den Refrains benutzt, nervt ungemein. Hört beispielsweise mal in 'Better Times' rein: Das hält man mal aus, aber doch nicht dauerhaft. Ja, wir wollen alle in besseren Zeiten leben und ja, das Coronavirus hat uns alle hart getroffen, aber muss man das so banal verpacken wie im schon erwähnten 'Survivor'? Die Lyrics haben teilweise wirklich Schulniveau und man lebt halt die üblichen Klischees und Durchhalteparolen aus. Wir arbeiten von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, und dann rettet uns die Musik am Wochenende! Das mag auf Bikerpartys für bedächtiges Kopfnicken und hochgehaltene Biergläser sorgen, aber es ist wirklich sehr, sehr bieder. Nicht nur im Inhalt, auch in der Darbietung. Demgegenüber steht dann eine teilweise sehr ordentliche Gitarrenarbeit, bei der neben den Riffs auch die Soli zu gefallen wissen. Auch die Produktion ist grundsätzlich in Ordnung und für das sehr klassische Metalmaterial passend. Und das ist, was ich eingangs meinte. Dem teilweise guten musikalischen Ansatz, der zwar nicht durch besonders spannende Aufbauten oder Themen glänzt, aber zumindest handwerklich gut umgesetzt wurde, steht die nach oben doch noch sehr viel Luft habende Gesangsleistung mit noch mehr nach oben Luft habenden Texten. Auf die erwähnte Bikerparty passen BLACK HAWK gut hin. Da kann ich mir das gut vorstellen. Leder, Ketten, BBQ, Bier und vorne eine Band, die soweit ok ist, aber den netten Plausch nicht stört. Und das Image nehme ich den Jungs auch zu 100 Prozent ab. Zu Hause auf der heimischen Anlage oder unter Kopfhörern ist das aber eine ganz andere Sache. Da muss einen das Material schon fesseln und nicht dazu bringen, ständig in Richtung Skiptaste zu zucken, weil das alles etwas zäh und vorhersehbar über die knapp fünfzig Minuten dahinplätschert. Mir fehlt in Summe etwas Erinnerungswürdiges und das gewisse Etwas, während daneben die negativen Punkte sehr schnell die Nervgrenze strapazieren, sodass ich trotz meiner Affinität für BBQ-Metal nicht mehr als fünf Blutstropfen vergeben kann. Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Soulkeeper 02. Angry Machines 03. War Zone 04. Better Times 05. Survivor 06. Bells Of Death 07. Bullet 08. Mystic 09. We Stay Strong 10. Rock'n'Roll Is In My Head | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 48:58 Minuten VÖ: 24.03.2023 |
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