The Rods - Rattle The Cage

Review von Rockmaster vom 20.01.2024 (8414 mal gelesen)
The Rods - Rattle The Cage Ich wette, dass bei vielen, die die 80er-Jahre bewusst erlebt haben, beim Namen THE RODS irgendetwas klingelt. Auch ich habe das Gefühl, die hatten doch mindestens einen Hit in der Zeit, der mir partout nicht mehr einfallen will. Irgendwie war die Band präsent, ohne die Musikgeschichte maßgeblich verändert zu haben. Dementsprechend hat der Wind in den Segeln auch nicht über die 80er hinaus gereicht, und bereits Ende des Jahrzehnts war Flaute in den Masten ("rods", wobei bei der Vielzahl an möglichen Bedeutungen des Begriffs die Übersetzung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die Intention der Band war). Die Gründungsmitglieder, Gitarrist und Sänger David "Rock" Feinstein sowie Schlagzeuger Carl Canedy haben aber schon seit 2010 wieder Bock auf Musik und haben mit Bassist Freddy Villano in Form von "Rattle The Cage" inzwischen Album 10 am Start, auf dem sie deutlich dem alten Hard Rock und Heavy Metal, stets mit einer kleinen Prise Simplizität aus dem Punk, frönen. Das sollte alle abholen, die den schnörkellosen, handgemachten Rock und Metal vergangener Jahre vermissen. Schön ist die Hammondorgel, die das Opening-Riff von 'Now And Forever' untermalt und zwischen den rhythmisch schlicht gehaltenen Strophen immer wieder kleine Akzente setzt. Auf 'Cry Out Loud' verschludern sie indes ein wenig den Groove, den Bassist Freddy zunächst vorgibt. Beim Titeltrack 'Rattle The Cage' wird dann aber wieder kräftig am Käfig gerüttelt. Sänger hatte die Band schon verschiedene, warum seit 2022 David selbst das Mikro übernommen hat, ist nicht übermittelt. Stimmgewalt und Habitus seines Cousins Ronnie James Dio sind ganz offensichtlich in dessen familiärer Linie präsenter als in Davids, und so mag man sich ein wenig darüber mokieren, dass die Gesangslösung nicht die ideale ist. Auf eine gewisse Art und Weise passt der bodenständige Gesang aber zur der gewollten Schlichtheit des Stils. So gibt sich David in den Riffs der flotteren Nummer 'Metal Highways' eine Hook-Vorlage nach der anderen, um doch jeden Akkord wieder in einem schlichten Standard aufzulösen. Das wird den feinsinnigen Kunstliebhaber nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen, funktioniert aber zum Abrocken ausnehmend gut.

Ich muss gestehen, nach kurzen Hörproben hatte ich von der Scheibe etwas mehr dreckigen Rock 'n' Roll erwartet. "Rattle The Cage" ist für den Stil heavy und tight produziert, aber ein bisschen mehr Feuer wäre toll gewesen. 'Play It Loud' und 'Shockwave' gehen ganz anständig in die Richtung, die ich mir da vorstelle. In seiner Gänze ist das Album unterhaltsam, ohne ein Meisterwerk zu sein. Kann man problemlos in jeder klassischen Playlist unterbringen.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Now And Forever (3:35)
02. Wolves At The Door (5:31)
03. Cry Out Loud (7:30)
04. Rattle The Cage (4:55)
05. Can't Slow Down (5:06)
06. Metal Highways (4:05)
07. Hell Or High Water (4:21)
08. Play It Loud (5:08)
09. Shockwave (4:09)
10. Hearts Of Steel (3:35)
Band Website: https://www.therods.com
Medium: CD + digital
Spieldauer: 47:53 Minuten
VÖ: 19.01.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten