Steel Night - Fight Till The End

Review von baarikärpänen vom 17.05.2019 (5118 mal gelesen)
Steel Night - Fight Till The End Na, da kommt aber was ganz arg Feines aus Mexiko. Damit meine ich jetzt nicht Tortillas, Corona oder Tequila (wer nascht da nicht gerne mal ...?). Dass Mexiko auch eine recht blühende Metal-Szene zu bieten hat, wussten wir ja schon länger. Den neuesten Export aus Mittelamerika durfte man dann auch letztes Jahr schon auf der Bühne des WOA bewundern, wo sie einen mehr als guten Eindruck hinterlassen haben. STEEL NIGHT hatten sich ihren Platz im Billing mit dem Gewinn der mexikanischen Ausgabe des "Wacken Metal Battle" verdient. Was alles zusammen genommen dann auch dazu geführt haben dürfte, daß Iron Shield sich die Truppe gekrallt haben und den Erstling "Fight Till The End" nun unters Volk bringen.

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Jetzt könnte man ja anfangen und mit den üblichen Phrasen kommen, wie "neue Band", "erst seit 2017 aktiv", "traditioneller Metal", "Exotenbonus", "Rad nicht neu erfinden" und eher sanftmütig mit STEEL NIGHT umgehen. Aber das haben die Jungs gar nicht nötig, weil "Fight Till The End" 'ne echte Marke geworden ist. Wie es sich gehört, eröffnen STEEL NIGHT mit 'We Are Metal' den Reigen. Nicht nur, dass der Track mit einem Tony Iommi-Gedächtnisriff aufwartet (BLACK SABBATH in der "Tyr"-Phase), sondern auch sonst ist der Siebenminüter ein genialer Stampfer geworden, zu dem sich vortrefflich die Rübe schütteln lässt und die Fäuste fast schon automatisch nach oben gehen. Auch der schnellere Mittelteil passt mit seinem tollen Solo wie Arsch auf Eimer. Mächtig Doublebass und Geschwindigkeit fährt 'Run For Your Life' auf. Superbe Mischung aus EXCITER (Riff) und SAVAGE GRACE (Stil und Speed). Apropos SAVAGE GRACE. Die dürften auch beim nachfolgenden 'Spell Witch' neben IRON MAIDEN (Bass-Lauf) Pate gestanden haben. Aber auch die Protagonisten der ersten Welle des deutschen Metals der 80er haben ihre Spuren im Sound von STEEL NIGHT hinterlassen. Nachzuhören in 'Heavy Metal Storm', wo auch mal TYRAN' PACE durchschimmern. Da dürfen natürlich auch die HELLOWEEN-typischen Doppel-Leads nicht fehlen. Zum Glück bleiben STEEL NIGHT ihrer Linie treu und 'You Lost My Heart' ist ein gediegener Banger und keine Schmalzballade, wie der Titel vermuten lässt. 'Wings Of Steel' nimmt dann nochmal ordentlich Fahrt auf, bevor 'Made Of Steel' die Scheibe beendet. Angeblich ist letzterer Song eine Live-Version, wobei ich mir aber nicht so sicher bin, ob das stimmt. Dafür klingen die (viel zu enthusiastischen und manchmal danebenliegenden) Publikumsreaktionen nicht authentisch und eher nach Studio-Gimmick. Ändert aber letztlich nichts an der Klasse des Debüts. Dass STEEL NIGHT die Vocals von Jahaziel Rangel, der noch deutlich Steigerungspotential hat, nicht nachträglich mit massig Technik aufgepimpt haben, werte ich mal als Plus. Und auch das Cover mit seiner "Schwert und Drachen"-Ästhetik passt bestens zur dargebotenen Mucke.

STEEL NIGHT machen auf ihrem Erstling also eigentlich alles richtig. Weil ein guter Tequila (sprich Metal) eben ein guter Tequila bleibt, versuchen die Jungs das auch gar nicht mit Gewalt zu verschlimmbessern. "Fight Till The End" sei jedem/r wärmstens ans Herz gelegt, der/die gar nicht genug von Metal in bester Tradition haben kann. 'Ne goldene Nase werden sich STEEL NIGHT sicher nicht verdienen, aber das hier ist einfach grundehrliche Arbeit und die gehört entsprechend gewürdigt.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. We Are Metal
02. Run For Your Life
03. Spell Witch
04. Red Alert
05. Heavy Metal Storm
06. Fight Till The End
07. You Lost My Heart
08. Wings Of Steel
09. Made Of Steel (Live)
Band Website: www.facebook.com/SteelNightOfficialMx/
Medium: CD
Spieldauer: 44:15 Minuten
VÖ: 26.04.2019

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