Sanguine - Black Sheep | |
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Review von Opa Steve vom 16.02.2016 (4404 mal gelesen) | |
Aha, modernes Sampler-Intro, fette Gitarren, dazu ein netter Alternative-Gesang einer Dame. Bis auf die wirklich verdammt dicht produzierte Gitarrenwand hat man das doch alles schon mal in dieser Kombination gehört. Diese Gedanken begleiten den Rezensenten durch die ersten Takte. Doch dann passiert etwas ohne jede Vorwarnung: Sie schreit! Nein, keine Death Grunts. Auch keine spitzen Metalcorescreams. Sie schreit auf so derbe und dennoch musikalische Weise, dass dieses Album ganz plötzlich meine volle Aufmerksamkeit erhält. Meine Fresse, was ein Organ! Tarin Kerrey heißt die Frontfrau der Briten, die sich mit ihrer Band vor ein paar Jahren auf der Universität zusammengefunden hat. Ihre Stimme ist genauso wandlungsfähig wie ihr Aussehen auf den Promo-Fotos. Und so ist auch die Musik auf "Black Sheep". Die Mischung aus fettem Groove und gefälligen Melodien kratzt mehr als einmal an Airplay-Tauglichkeit. Mit gefallen dabei aber die extrem dicken und runtergestimmten Gitarren besonders gut, die in der Produktion von Daniel Flores das Material nochmal deutlich aufwerten und vielleicht schnell zum Schreck der entspannten Alternative/Modern Metal-Fangemeinde werden. Und natürlich diese Stimme, das darf man nicht vergessen. Eben noch so nett - und dann so was von brutal. Von mir aus könnte das ganze Album diesen Touch aus Zucker und Flammenwerfer haben, aber die zweite Hälfte läutet mit 'Carousel' einen Wandel ein. Der Airplay-Charakter wird richtig aufgedreht, ohne dass die Songs käsig wirken. Vielmehr machen SANGUINE damit klar, dass sie musikalisch nicht nur in einer Schublade zuhause sind. Selbst zarte Balladen stören da nicht, die mit 'Breathe Out', 'The Blue' und 'Whole Whole World' sogar zahlreich vertreten sind. Mitten in diesen soften Songs gibt es noch einen punkigen Smasher namens 'Social Decay', wo sich Tarin wieder die Stimmbänder blutig schreit (nein, gesund kann das wirklich nicht sein ... weia!) und die Musik voll in die Fresse knallt. Aber auch die ruhigen und teilweise unplugged Titel, die man sich wirklich als poppige Casting-Vorlagen bei DSDS vorstellen könnte, beweisen den souveränen Umgang der Band mit stilistischer Vielfalt. Man muss ein bisschen open minded sein, um sich die ganze Scheibe mit ihrer Bandbreite von zart bis sehr hart geben zu können, aber es gibt wenige Bands, die so facettenreich und dennoch stilsicher im Sattel sitzen. Und diese Sängerin ... also, wenn sie in 3 Jahren noch einen Ton rausbringt, dann darf man auf einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad wetten. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Breaking Out 02. Pretty Girl 03. Empty 04. Save Me 05. Carousel 06. Breathe Out 07. Black Sheep 08. Social Decay 09. The Blue 10. Whole World | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 39:22 Minuten VÖ: 29.01.2016 |
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