Disquiet - The Condemnation

Review von Opa Steve vom 30.01.2016 (5235 mal gelesen)
Disquiet - The Condemnation Die Thrasher DISQUIET aus den Niederlanden schielen ja ganz schön nach links und rechts im Genre. Dabei erwecken sie den Eindruck, als wollten sie so viele Bestandteile in ihren Stilmix einbringen wie nur irgendwie möglich. Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall die Spielfreude und die ambitionierte Spieltechnik bei den Songs. Nur wenige Thrash-Bands erschaffen ein solches spielerisches Feuerwerk wie den Siebenminüter 'Bred To Fail', welcher auch mit ganz anderen Gesangsstimmungen aufwartet als der Rest der Scheibe. Auch sorgen vor allem die Gitarren für eine sehr ungewöhnliche und interessante Prog-Note, wenn sie ungewohnte Harmonien konstruieren, die man in den Refrains von 'The Great Divide' oder in 'Haul Down The Tree Of Life' vernimmt. Ich würde mich freuen, wenn sie diesen eigenen Stil noch dominanter einbringen würden. Stattdessen gibt es aber viele Zutaten von TESTAMENT (man höre 'Ascending') oder auch technischer Passagen, die an HOLY MOSES' Meisterwerk "The New Machine Of Liechtenstein" erinnern. Vielfältig, wie sie sich geben wollen, haben sie natürlich auch nicht vor schwedischen Einflüssen halt gemacht ('From Essence Deprived'). Ob das alles wirklich sein musste, das wage ich zu bezweifeln. Die Band agiert auf souveränem Niveau und hat es nicht nötig, bekannte Trademarks zu wiederholen. Auch in die typische Thrash-Falle, die toten Riffs rein um der Riffs Willen, tapsen sie nur sehr selten. Solche Aussetzer gibt es hier z.B. in 'Born To Dissent'. Das Hauptriff geht links rein, ist tausendmal gehört und morgen wieder vergessen. Dabei bietet der Titel später richtig schöne ARCH ENEMY Melodien. War nicht nötig, da bevorzuge ich doch eher die lässigen "Roller" wie 'Fist Of Persistence' oder die schon genannten Harmoniestrukturen, die wenigstens absolut eigenständig klingen.

Fazit: für sich allein betrachtet macht das Album kaum Fehler. Vielseitig, gut gespielt und geht gut in den Schädel. Das einzige Problem ist, dass die Freunde dieser Musik die zitierten Vorbilder bereits im Regal stehen haben und DISQUIET eher ein guter Bastard sind, aber eben nur ein Bastard.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ascending
02. The Condemnation
03. Fist Of Persistence
04. Born To Dissent
05. The Great Divide
06. Haul Down The Tree Of Life
07. Las 'Pasi
08. From Essence Deprived
09. IDK
10. Bred To Fail
Band Website: www.disquiet.nl
Medium: CD
Spieldauer: 54:31 Minuten
VÖ: 29.01.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten