Javelin - Fragments Of The Inner Shadow

Review von EpicEric vom 01.12.2013 (4782 mal gelesen)
Javelin - Fragments Of The Inner Shadow JAVELIN haben Probleme mit ihrem Timing! Zwischen Bandformierung und dem hier vorliegenden Erstlingswerk liegen 31 Jahre, und in dieser Zeitspanne ist europäischer Power Metal entstanden, groß geworden und von einer stolzen Summe großer Namen mit beständigen Releases auf einen Ameisenstaat sich wie ein Haigebiss erneuernder Minikapellen ausgedünnt worden, von denen kaum eine wirklich hervorzustechen vermochte.
Und "Fragments Of The Inner Shadow" schafft es irgendwie nicht, von diesem Early Bird-Bonus zu profitieren. Woran das liegt? Zunächst einmal sind 13 Songs und 60 Minuten Spielzeit ein imposanter Anblick. Der Urinstinkt des Hörers rät ihm natürlich die Flucht nach vorn, und hier beginnt die Schwierigkeit der Auseinandersetzung mit einem Album, das man gerne metaphorisch als Blob bezeichnen würde, wenn es dadurch nicht schlechter klingen würde, als es ist.

Natürlich gibt es ein ausgelagertes Intro. 'Help Us' soll Stimmung für 'The Arrival' machen. Ungewollt komisch klingt das deutsch-akzentuierte Flehen der jungen Claire, die sich verzweifelt in gebrochenem Englisch an den Hörer wendet, ehe die erste Akustik in Taktform aus den Boxen rollt. Klingt auch recht anständig! In das aufgeweckte Lead wird sich im Songverlauf etwas zu sehr reingesteigert für die tiefere Akzentuierung der Rhythmusfraktion, dafür ist der Gesang ziemlich genial und legt das nötige Maß an Kraft an den Tag. Absolutes No-Go: "Nowhere to run, nowhere to hide" ist der ausgelutschteste Textvers in der Geschichte von allem. Lassen!

Hat man sich dann so langsam in der Soundwelt von JAVELIN eingefunden, gibt es leider nicht mehr viel Überraschendes. Doublebass, Screams, hier und da ordentliche Chori und Hooklines. Intro, Strophe, Chorus, Strophe, Chorus, Solo, Chorus, Outro, das selbe nochmal. Drei Minuten lang, vier Minuten lang, fünf Minuten lang, selten auch sechs. Mal schneller, mal langsamer, hie und da eine Ballade. Aber nichts mit dem Tiefgang, der einem Charakteristika eines sich aus der Masse abhebenden Meisterstückes aufzwingt, nur Song auf Song.

Das schiere Quantum an Songmaterial und die Homogenität der Kompositionen lassen ein Eintauchen in einzelne Titel kaum zu. Die Songs plätschern vorüber und wenn drei durch sind, wünscht man sich, es hätte stattdessen einen gegeben, der einen richtig in sich aufsaugt. Die Armut an Überraschungen und Abwechslung wird der Qualität des Gesanges und der Soli nicht gerecht und zwischen den besseren Stücken gibt es einfach zu viele Dinge, die den Highlights den Fokus rauben und sie verwässern.

Gesamtwertung: 4.5 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Help Us
02. The Arrival
03. The Cenotaph
04. Birth Of A Plague
05. Down
06. Healing
07. Falling
08. Lie To Me
09. Captured Under Sand
10. Now, That I Know
11. Closer To The Pain
12. Dark Broken Land
13. Season Of Grey
Band Website: www.javelin-band.de
Medium: CD
Spieldauer: 60 Minuten
VÖ: 25.10.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten