Heavenward - Within These Dreams

Review von EpicEric vom 22.12.2012 (5627 mal gelesen)
Heavenward - Within These Dreams Oldschool Melodic Speed Metal, geschmiedet nach teutonischem Reinheitsgebot. Mehr Worte muss man über dieses Paradebeispiel deutschen Metals, das HEAVENWARD hier vorlegen, nicht verlieren. "Within These Dreams" erschien 1991 als Debut der jungen Krefelder nach den Demos "Into The Light" und "At First Nature". Ein Album folgte noch, da verschwanden sie schon wieder von der Bildfläche. Heute legt Pure Steel Records den Brocken neu auf und macht das ewig vergriffene Goldstück einer neuen Generation Fans von Bands wie BLIND GUARDIAN in der Frühphase, HELLOWEEN in der ganz-früh-Phase und STORMWITCH in der Heavy Metal-Phase zugänglich. Dazu kommen die Songs der "At First Nature"-Demo sowie der brandneue Opener 'System Going Down'.

Der heizt auch schon ganz schön, ist aber nicht richtungsweisend für den Rest des Releases. Der Sound ist zeitgemäß und recht wuchtig ausgefallen, während sich im Songwriting thrashige und progressive Elemente abwechseln. Die Metal Archives sind sich über die Sängersituation uneins, mich erinnern die Vocals hier teils an GAMMA RAY, teils an HAMMERFALL. Mit knapp sieben Minuten hat der Titel so mit seinen Längen zu kämpfen und hätte sich daher an anderer Position besser gemacht.

Mit 'The Sky' beginnt dann das Set des eigentlichen "Within These Dreams"-Albums. Hohe Screams, ordentliches Tempo und rauer, aber klarer Sound machen unmissverständlich klar, aus welcher Zeit dieser und die folgenden Songs kommen. Auch hier ist aber schon eine leicht proggige Note vorhanden, die über's Album häufiger auftritt, aber nicht das Gesamtbild dominiert. Breaks und Taktwechsel bestimmen die fünfeinhalb Minuten, ohne dass der Song seine Tightness oder Bangbarkeit verliert. Die Vocals klingen hier schwerst nach SOLEMNITY.
'Dreams In Disguise' erinnert im Intro an GRAVE DIGGERs 'Legion Of The Lost' und geht auch danach in eine ähnliche Richtung, allerdings mit mehr Abwechslung als die Gladbecker und großzügig mit geilen Soli gewürzt. 'Cold Embrace' ist dagegen recht eingängig, misst aber auch eine gute Hookline. 'Their Eyes' ist daneben fast lupenreiner Prog, der aber mit schmausigem Gefetze und geilen Gesangslines mit kraftvollen Screams überzeugt.
'Remember' dringt riff- und gesangsmäßig so dermaßen in die oldschooligsten Winkel der Diskografien der oben beschriebenen Bands ein, dass es eine wahre Wonne ist. Bei dem Refrain geht jedem Anhänger klassischen deutschen Metals das Herz auf.
Bei 'Raging Waters' wird zeitweise das Pedal wieder auf clean gestellt, trotz über sieben Minuten Spielzeit bleibt der Aufbau aber weitestgehend definiert und nach dem Übergang zum Downtempo-Stampfer hat die Halbballade noch das ein oder andere schmausige Lead am Start. 'Within These Walls' schwächelt daneben wieder etwas, neben 'Holding The Key' aber noch viel mehr. Der Song gehört ungelogen zum Besten, was ich bisher gehört habe. Mordsmäßiges Riffing, höllische Screams und ein Refrain, der alles zerlegt.

Unter den "At First Nature"-Demos findet sich nebst 'Remember', 'Dreams In Disguise' und einer sogar noch geileren Version von 'Holding The Key' noch der Song 'Hell On Earth', der die Übernahme auf's Album auch mehr als verdient hätte.

Absolute deutsche Underground-Perle und uneingeschränkte Kaufempfehlung für alle, die mit einer Prise Prog in einem der unterbewertetsten Metal-Releases klar kommen. Songmäßig hat die "At First Nature"-Demo die Nase vorn, aber unter'm Strich ist "Within These Dreams" ein rundum gelungenes Album!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. System Going Down
02. The Sky
03. Dreams in Disguise
04. Cold Embrace
05. Their Eyes
06. At First Nature
07. Raging Waters
08. Within These Walls
09. Holding the Key
10. Remember (Demo)
11. Dreams In Disguise (Demo)
12. Hell On Earth (Demo)
13. Holding The Key (Demo)
Band Website: www.heavenward.de
Medium: CD
Spieldauer: 67 Minuten
VÖ: 07.12.2012

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