Krossfire - Learning To Fly

Review von EpicEric vom 12.02.2012 (4702 mal gelesen)
Krossfire - Learning To Fly Aah, Bulgarien! Heimat hunderter aufstrebender Bands, von denen man irgendwie keine einzige kennt. Eine davon ist KROSSFIRE, und wenn man von dem Quintett aus Plovdiv auf deren Landsmänner schließen kann, liegt das daran, dass man sich die nationale musikalische Identität gerne aus der mittelbaren Nachbarschaft holt. Hier ist natürlich nicht von einzelnen Hooks oder ner leichten Fabio Lione-Schlagseite in den Vocals die Rede, KROSSFIRE sind einfach per Definition italienisch. Mit Scheuklappen und Klartext heisst das: wer an das Gute im Metal glaubt und bei der Bezeichnung "Power/Progressive Metal" blauäugig nur eine eierhaltige Mischung aus HELLOWEEN und QUEENSRYCHE vor Ohren hat, ist in das getappt, was unter Promoagenturen als "euphemistische Venusfliegenfalle" bekannt ist, wenn er diese CD, auf deren Hülle sich fairerweise ein Aufkleber mit der Aufschrift "Schwülstige, überproduzierte Melodicband von der Stange #2873" finden sollte, in den Player schiebt.

"Learning To Fly" (kaum zu glauben, dass man bei so viel Klischee noch einen Stratovarius-Kniefall in das pralle Paket gekriegt hat) hat so ziemlich alles, was einem eingefleischten Metalhead vor Schauer die Schlammkruste von der Kutte schüttelt; ein kilometerdicker Keyboardteppich, der sich wie Sirup vom ersten bis zum letzten Takt über die ganze Platte zieht und irgendwie gar nichts zu tun hat, ausser den Sound künstlich und unnötig aufzublähen. Gewollte und nicht gekonnte pseudoepische Arrangements, die klingen, als hätte sie jemand aus der Mülltonne hinter'm FREEDOM CALL Studio gefischt. Und halt ein klinischer Plastiksound, den KROSSFIRE sich nunmal mit 2872 anderen Melodicbands von der Stange teilen. Ich halte den Namen für irreführend. Nichts an dieser Band ist kross.

Vermutlich würden RUNNING WILD so klingen, wenn Rock'n'Rolf nach der "Rogues En Vogue" mit vergleichbarer Tendenz weitergearbeitet hätte. Ist das was Gutes? Nein, weil das bedeutet, dass "Learning To Fly" selbst gegen "Rogues En Vogue" abstinkt, ohne dass ein musikalischer Konsens zwischen beiden Platten nur zu erahnen ist! Es folgt eine Liste von Bands, die übertriebenen Keyboardeinsatz und guten Metal unter einen Hut gekriegt haben:

-VIRGIN STEELE

Bei genauer Studie der Liste zeigt sich, dass weder KROSSFIRE, noch 2872 andere schwülstige, überproduzierte Melodicbands darin ihren Platz gefunden haben. Das liegt daran, dass 1. Keyboards bescheuert klingen und man 2. etwas, was bescheuert klingt, nicht stur von Anfang bis Ende auf etwas draufpackt, was nicht bescheuert klingen soll.

Einzig und alleine verantwortlich für alles, was zwischen meiner Bewertung des Albums und 0% liegt, ist Sänger Dimo Petkov, der wohl ganz gut singen kann.

Gesamtwertung: 3.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Visions [Intro]
2. War Machine
3. How Can There Be...?
4. Icaria
5. Learning To Fly
6. Touch of Destiny
7. False Reality
8. Angels Cry
9. Cold Wings
10. The One
Band Website: www.krossfirebg.com/indexa.html
Medium: CD
Spieldauer: 47 Minuten
VÖ: 28.01.2012

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