Interview mit Andrew von Manos

Ein Interview von Opa Steve vom 07.07.2007 (6681 mal gelesen)
Passend zum neuen Album "Genocide", welches zur Abwechselung mal wieder etwas ernster zur Sache geht, plauderten wir mit Frontmann Andrew.

  Hallo Jungs. Ich weiß zwar, dass es euch schon eine halbe Ewigkeit gibt, aber die meisten Metaller dürften mit dem Begriff MANOS selbst heute noch überfordert sein. Vielleicht stellt Ihr Euren Werdegang mal kurz vor...

Andrew:   Wir gründeten uns 1984, jedoch unter dem Namen LIONHEART (Löwenherz). Seit dem Frühjahr 1988 nennen wir uns MANOS. Der Name entstammt einem amerikanischen Comic, der "MANOS the Demonhunter" hieß. 1991 veröffentlichten wir unseren ersten Tonträger über eine Plattenfirma namens "Poserslaughter Records" auf Vinyl 7".Seit 1998 sind wir bei Morbid Records und haben insgesamt 4 Alben und 3 MCDs veröffentlicht. Wir spielten mehrmals auf verschiedenen Festivals, wzB. With Full Force, Wacken, Force Attack und andere. Unseren Stil würden wir als Thrashcore bezeichnen…ist halt schwer einzuordnen.. von jedem was.

  Euer Lineup ist seit über 10 Jahren stabil. Ihr habt schon in den 90ern angefangen, auch ein paar Gigs auch in den alten Bundesländern zu reißen, aber vor allem in der letzten Zeit war es sehr still. Welchen Stellenwert hat MANOS in eurem Leben, und wie sehen die Pläne nach "Genocide" aus?

Andrew:   Es gab einige Probleme im Privaten wie im Beruflichen und da waren die Gedanken nicht frei, um sich auf ein neues Album zu konzentrieren, deshalb dauerte es so lange. Mit dem nächsten Album wird es auf jeden fall nicht so lange dauern, die ersten Ideen existieren schon jetzt. Allerdings im Frühjahr 2008 gehen wir ins Studio, um unsere neue Fun-Scheibe einzuspielen, die dann natürlich auch nächstes Jahr veröffentlicht wird. Wir legen also wieder richtig los. MANOS hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Ich glaube, unsere Band oder Musik allgemein, wäre für uns nicht wegzudenken.

  Euer Basser Eule hinterlässt vor allem bei MANOS-Laufpublikum immer einen bleibenden Eindruck. Seid ihr allesamt so schräg drauf, oder muss man ihn auch mal bremsen, wenn er mit einem verrückten Bassgestell, Kontrabass, Tuba und sonstigen Utensilien auf Reise gehen möchte?

Andrew:   Ich glaube wir sind alle 3 ein wenig schräg drauf, deshalb würden wir Eule nie bremsen wollen. Selbst während eines Konzertes schmunzeln wir manchmal über die verrückten Dinge, die unser Eulchen wieder anstellt.

  Das Album "Genocide" hinterlässt einen optisch und thematisch ernsten Eindruck. Ich war schon etwas verwundert, ernste Texte zu seriösen Thrash-Sound zu hören. Wenn ich an eure Live-Gigs zurückdenke, fallen mir in erster Linie Fun, Chaos, die Biene Maja, und nachlässig gestimmte Klampfen ein. Sind MANOS im Wandel, oder hattet ihr immer diese ernste Seite?

Andrew:   Wir hatten schon immer eine ernste Seite, welche wir ja auf unseren Alben (harten Scheiben) zum Ausdruck bringen, wobei aber immer Titel dabei waren, die das Album etwas auflockerten. Das geschieht allerdings nicht bewusst, unser Stil war es von Anfang an, harte, ernste Titel, wie auch lustige Partylieder zu schreiben. Man hätte eigentlich 3 Bands gründen können: eine DeathGrindThrash Band, eine Punkband und eine Hardcoreband. Wir selber lieben halt diese Musikrichtungen und das spiegelt sich dann in unserer eigenen Musik wieder.

  'Stop The Politess' und 'Wildboar's Dance' erinnern mich inhaltlich schon eher an meine frühen MANOS-Erfahrungen. Wie würdet ihr jemandem diese Schizophrenie im Image erklären wollen? Dürfen Leute nun zu einer ernsten Scheibe auch lachen, oder sollen die verrückten Parts ernst genommen werden? Oder beides?

Andrew:   Die beiden Titel sind ja textlich nicht so ernst zu nehmen. Sie sind halt mehr als Spaß zu verstehen. Live könnte man zum Beispiel sich dazu so manche lustige Show einfallen lassen.

  Zu allem Überfluss präsentiert ihr auch ein paar Uralt-Stücke als Bonus, die nach klassischer 80er Black/Thrash-Rumpelphase a la VENOM und Konsorten klingen. Könntet Ihr euch heute nochmal vorstellen, solche Musik nochmal mit ernstem Gesicht rüberzubringen, oder wäre dieses Klischee auch nochmal als augenzwinkerndes Konzept vorstellbar?

Andrew:   Kann durchaus sein, dass so ein Titel noch mal entsteht, ob mit ernstem Gesicht oder einem Augenzwinkern... tja... lassen wir uns überraschen.

  MANOS bleibt eine Band mit vielen Gesichtern. Vielen Dank für das Interview, und Euch gehören die letzten Worte.

Andrew:   Ich bedanke mich recht herzlich für das Interview und grüße auf diesem Wege alle Leute, die uns unterstützen. Vielleicht sieht man sich ja auf unserer Tour im Herbst diesen Jahres !!

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