Evile - The Unknown

Review von Chaosswampchicken vom 21.08.2023 (3185 mal gelesen)
Evile - The Unknown Evile – The Unknown
Das in 2004 gegründete britische Thrashmetal Quartett EVILE st bekannt für temporeiche und kompromisslose Musik. Mit "The Unknown" ist nun ihr sechstes Studioalbum erschienen, und wie soll ich sagen: Hier wurde ein Kurswechsel durchzogen. Die gewohnte Schnelligkeit der Songs wurde ersetzt durch solides Midtempo mit gewaltig groovigem Unterton. Der Sound von METALLICA, einer der großen Einflüsse der Band, ist erkennbar, trotzdem ist dies hier kein Copy-and-Paste, sondern etwas Unabhängiges und Eigenständiges.

Into 'The Unknown'
Was im Opener und Titeltrack direkt auffällt, ist, dass Sänger Ol Drake ordentlich an seinem Gesang geschraubt hat und dies eindrucksvoll in seinen Vocals zeigt. Sie sind melodischer und vielseitiger, 'The Unknown' begeistert mit einer finsteren und melancholischen Atmosphäre. Für die Stimmung sorgt auch das verlangsamte Tempo. Das Arrangement der Musik passt perfekt zu den Lyrics, die uns hinab in die Abgründe unserer Seele führen. Depressionen, sowie die Überwindung von Verlust, sind Thema. Das längste Stück des Albums 'When Mortal Coils Shed' mit circa sieben Minuten kann man wohl als die "Ballade" dieses Albums bezeichnen und sie zeigt ein weiteres Mal wie sehr sich die Gesangsleistung von Ol Drake verändert hat. Die Melodie erinnert an den Klassiker 'Nothing Else Matters' von METALLICA. Die erste Hälfte des Tracks ist geprägt von klaren und sehr gefühlvollen Vocals. Auch der Fan von rifflastigen und kräftigen Passagen, gepaart mit ebenso kräftigem Gesang, wird hier nicht enttäuscht; ein toller Song.

EVILE probieren sich aus
In den Tracks 'Monolith', der ein starkes doomiges und grooviges Gerüst verlauten lässt, sowie dem, mit knackigen Riffs gespickten, 'The Mask We Wear' hört und spürt man, wie die Jungs sich ausprobieren und sich und den Liedern mehr Raum zum Entfalten geben. 'Sleeples Eyes' hingegen ist ein brüllendes Monster aus den Tiefen des Oldschool Thrashs, hier zeigt die Band ihr ganzes Können und zieht damit sicher jeden in den Pit. Auch 'Out Of Sight' wird euch mächtig in Bewegung bringen und schlägt auch hier in die Oldschool-Kerbe. Wer jetzt denkt, zum Ende des Albums durchatmen zu können, hat falsch gedacht, 'Balance Of Time' holt noch einmal alles aus euch raus, ein hervorstechendes Schlagzeug, kreative und schnelle Solis explodieren zu einem Akustikgitarren-Outro und schließen so diese Platte ab.

Fazit
Mit "The Unknown" verlassen EVILE ihren gewohnten Weg und zeigen sich tiefgründiger und persönlicher und probieren mutig Neues aus. Man hört, dass sie in sich und ihre Musik viel Arbeit und Zeit gesteckt haben. Es ist atmosphärisch und rau und gleichzeitig auch schnell und hart, die perfekte Symbiose. Nächstes Jahr feiert die Band ihr zwanzigjähriges Bestehen, wir dürfen gespannt sein.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Unknown
02. The Mask We Wear
03. Monolith
04. When Mortal Coils Shed
05. Sleepless Eyes
06. Out of Sight
07. At Mirror's Speech
08. Reap What You Sow
09. Beginning of the End
10. Balance of Time
Band Website: www.myspace.com/evileuk
Medium: CD
Spieldauer: 47:01 Minuten
VÖ: 14.07.2023

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