Disout - MIEN | |
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Review von Opa Steve vom 01.03.2021 (6189 mal gelesen) | |
Das Album "Mien" von DISOUT ist stilistisch nicht zu greifen. Heavy, bisschen angedeuteter Thrash, Wechsel zu dezenter Epik sowie Versatzstücke der Moderne finden sich überall in dieser Dreiviertelstunde wieder. Das ist per se nichts Schlechtes und zusammen mit dem trockenen Sound und der charakteristischen Stimme schaffen DISOUT dadurch auch einen Wiedererkennungswert. Aber man erkennt es schon an den Attributen, die ich als Rezensent zu den unterschiedlichen Stilen verwende: "bisschen angedeutet", "dezent", "Versatzstücke". Denn das erste Problem der Scheibe ist, dass sie so elegant an den jeweiligen Töpfen vorbeigleitet, dass man während der Fahrt gerade mal hier und da einen Duft aufnehmen kann. Aber bevor man richtig Appetit bekommt, geht's auch schon weiter. Das zweite Problem ist, dass die Zutaten aus dem Kochbuch kommen und nicht aus überlieferten Rezepten über drei Generationen. Da wird an Würze gespart, wo es nur geht. Immer wieder hat man den Eindruck, als würde die Band irgendwie ruhiggestellt auf Valium ihre Songs spielen, denn man spürt in kaum einer Minute mal so richtig Feuer. Das Tempo ist immer einen Ticken zu wenig, wo mehr angebracht wäre. Der trockene und mittige Sound passt nicht richtig zu den Songs und verhindert die nötige Durchschlagskraft. Wenn die Band mit diesem Manko dann noch ruhige Songs einbringen möchte ('Dissonance' und 'Try To Convince Society'), dann potenzieren sich die Probleme, da sich solche Titel letztendlich auf den Sänger konzentrieren, dieser aber gerade in dieser Situation seine Grenzen an Ausdruck und Stimmumfang zeigt. Kleine Lichtblicke dieser Scheibe sind hingegen 'Virgin' und 'All Of Them', welche zwar für sich allein betrachtet keine richtig mitreißenden Nummern geworden sind. Aber immerhin spielen sich die Songs mit etwas mehr Tempo in die Liga eines Festival-Openers. So richtig rund ist die Sache leider nicht geworden. Für meine Begriffe hat sich die Band viel zu schnell an eine Veröffentlichung gewagt, und die eher monoton-einfache Produktion ist auch kein Nachbrenner für den Karrierestart. Da habe ich schon deutlich bessere Eigenproduktionen mit besserem Sound und mehr songwriterischer Reife gehört. Das hier ist leider Sparflamme. Gesamtwertung: 4.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blindness 02. Lullaby 03. Virgin 04. Our Desire 05. All Of Them 06. Dissonance 07. Global Orphanage 08. Texture 09. Try To Convince Society | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 46:10 Minuten VÖ: 08.02.2021 |
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