Bonfire - Fistful Of Fire | |
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Review von Wulfgar vom 23.04.2020 (8792 mal gelesen) | |
Eines mal gleich vorweg. Ich bin kein eingefleischter BONFIRE-Experte, weder Hater noch Fan, und mit der Bandgeschichte allenfalls peripher vertraut. Aber das hindert mich in keiner Weise, die neue Scheibe "Fistful Of Fire" mal genauer unter die Lupe zu nehmen. An anderer Stelle und von der Promotion wurde das vorliegende Album immerhin als das härteste der 35-jährigen Bandgeschichte angepriesen. Nun denn, frisch ans Werk. Und was ich da zunächst höre, ist für den Hardrock, welchen ich erwarte (dazu das zu wissen reicht die hart-musikalische Vorbildung gerade noch aus), tatsächlich ziemlich straight forward und hat Dampf auf dem Kessel. Ungeachtet der Historie der Band gefällt mir vor allem der Gesang ziemlich gut. Die mittleren Tonhöhen kommen mit ordentlich Cojones und die hohen kommen dankenswerterweise mit einem Minimum an Kneifen derselben aus. Power, Melodie, Können und Wiedererkennungswert der Stimme sind allesamt spitze. Auch an der Instrumentenfront herrscht die harte Gangart des Hardrock. Hier und da hätte es für meinen Geschmack ein bisschen weniger Gefrickel sein dürfen, aber generell gehen die stampfenden Riffs gut ins Ohr und ebenso gut vorwärts (gut nachzuhören in 'Breaking Out'). An der Schießbude sorgt seit kurzem Herr Hilgers (ex-RAGE, ex-SINNER und AXXIS) für den rechten Budenzauber. Darüber viele Worte zu verlieren braucht man nicht. Die Drums sind ausdrucksstark und technisch absolut top. Es gibt aber auch ein paar Punkte, die mir nicht so recht schmecken wollen. Die obligatorische Powerballade 'When An Old Man Cries' hätte ruhig etwas weniger cheesy sein dürfen. Das macht auch die extra cremige Akustik-Version des Songs nicht besser. Auch verwundert mich die Wahl des Albumtitels ein wenig, denn 'Fistful Of Fire' ist eher einer der schwächeren Songs auf dem Album. Da gefallen mir andere Nummern wie 'Ride The Blade' oder der Uptempo Kracher 'Gloryland' deulich besser. Einen Schmunzelmoment gab es auch noch. Ich musste beim Titel 'Warrior' zwar ein ein paar mal mehr hinhören, aber dann traf es mich, wie der Blitz beim Scheißen. Der Chorus hört sich irgendwie verdächtig nach BON JOVIs 'Living On A Prayer' an. Also insgesamt ist "Fistful Of Fire" ein gutes bis sehr gutes Album. Soviel kann man schonmal unvoreingenommen festhalten. Außerdem gibt es noch einen Fleißpunkt obendrauf, denn mit mehr als 50 Minuten Spielzeit ist die Albumdauer mehr als großzügig ausgefallen. Dass in 35 Jahren Bandgeschichte viele Kontroversen entstehen, ist weiter nicht verwunderlich und so werden mir viele der alten Fans sicherlich widersprechen, aber ich bewerte eben nur was hier vorliegt, und nicht, was vor zehn oder zwanzig Jahren mal war. Ich kann behaupten, dass ich beim Durchhören meinen Spaß hatte. Auch als Einstieg in die harte Musik taugt das Album sicherlich herrlich. Für alle erklärten Feinde der Begriffe Eingängigkeit und Melodie ist das hier freilich nichts. Freie Fahrt, Fenster runter und mitgrölen. Das ist es im Prinzip. Cheers, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Joker 02. Gotta Get Away 03. The Devil Made Me Do It 04. Ride The Blade 05. When An Old Man Cries 06. Rock'n'Roll Survivors 07. Fire And Ice 08. Warrior 09. Fire Etude 10. Breaking Out 11. Fistful Of Fire. 12. The Surge 13. Gloryland 14. When An Old Man Cries (Acoustic Version) | Band Website: www.bonfire.de Medium: CD Spieldauer: 53:06 Minuten VÖ: 03.04.2020 |
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