Christ of Kather / Markus Maria Hoff - Das Oldschoolformat der Zukunft | |
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Review von Warlord vom 24.03.2012 (6030 mal gelesen) | |
Die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE sind seit Anfang 2011 Geschichte. Mir nix dir nix aufgelöst nach 13 Jahren Extremdasein zwischen Death Metal, Grindcore, Punk und Pop. Am besten nachhören kann das der geneigte Metaller auf "Das große Verbrauchen", einer famosen 3-CD-Zusammenstellung ihrer größten Errungenschaften. Man könnte auch (fast) sagen dass auf diesen drei vollgepackten Scheiben alles enthalten ist, was man von JAKA braucht. Das hat die Band wohl auch gesehen, war doch im Auflösungsstatement davon die Rede, dass die Luft raus sei nach 220 Songs. Christof Kather war der Kopf der lustigen Grinder und er steckt auch, wenig überraschend, hinter CHRIST OF KATHER, das einzige weitere "Mitglied" des Duos ist Markus "Bony" Hoff, ehemals Frontbrüller der JAKAS. Hier nennt er sich Maria mit Zweitnamen und sorgt für Gitarre, Gesang und (kaum hörbaren) Bass. 28 Titel haben die zwei eingespielt und diese pendeln in der Spielzeit zwischen 10 Sekunden und knapp fünf Minuten. Das einminütige Intro geht noch mächtig vielversprechend los, eine schwingende Grindkeule, obwohl nur in den Drums, aber die laufen wirklich Amok. 2 geht auch noch gut ab, alle Tempi werden durchgehechelt und die Nummer hat Drive. Leider wiederholt sich das nicht sehr häufig im Laufe des Albums. Eine etwas nervige Punk- und Thrash-Schlagseite, die durch den eindimensionalen Gesang und die etwas schwache Gitarrenarbeit noch verstärkt wird, ermüdet des Rezensenten Ohr überraschenderweise recht schnell. Erst bei Track11 folgt wieder eine interessante Grindattacke, die Stärke der JAKAs und natürlich auch von KATHER. Das Epos mit fast 5 Minuten Laufzeit nennt sich 'Atomkraft loben' und ist ein schon fast rockiger Song. Lächerliches Gitarrensolo, Teile des Textes sind sogar verständlich und der Refrain wird endlos wiederholt. Das Stück sticht zwar heraus, ist aber kaum besser als der Rest des Materials. Das gefällt mit dem ein oder anderen Thrash-Uptempoteil, man wünscht sich aber öfter mal die gnadenlose Grindkeule. Viel zu viele SongFRAGMENTE reihen sich aneinander, die den ersten Wortteil kaum verdienen, wenn auch die ein oder andere gelungene Miniatur dabei ist ('Freie Bahn mit Marzipan', 10 Sekunden!).JAKA haben ähnlich gearbeitet, ihre Stücke oft als Collagen bezeichnet, aber das hatte einfach mehr Inspiration (jedenfalls meistens). Man merkt der Musik den Projektcharakter an, soll heissen: hier spielt keine organische Band. Zudem ist der Gitarrensound zwar fett, das Schlagzeug aber leider nicht. Kather ist ein exzellenter Schlagzeuger und hat so einen dumpfen Allerwelts-Deathmetal-Sound nicht verdient. Hoff ist ein mittelmässiger Gitarrist und auf Dauer etwas nervender Brüllhals und die Kombination mit dem sehr mässigen "Song"writing kann notgedrungen nur Mittelmaß erreichen. Gegen Ende wird die Scheibe mit pseudocoolen "Jazz"einlagen auch noch peinlich ('Feierabend'), vor allem dann, wenn mit 'Die Röhre' noch ein superlangweiliger Schunkelrocker mit Predigertext hinterhergeschoben wird. Auf der Habenseite steht da nur noch die einmalige Möglichkeit endlich mal den Bass deutlich zu hören. Fazit: Eine ziemliche Enttäuschung haben sie da vorgelegt, die alten Helden. Klar sind hier gestandene Metaller am Werk, die sich auch stets durch ihren teilweise etwas kranken Humor ausgezeichnet haben. Aber das macht leider noch keine spannende Scheibe. Humor entbindet nicht von der Pflicht, auch musikalisch mehr als nur den Ärmel zu schütteln. Das Ergebnis ist unausgegoren und schon nach wenigen Songs überwiegend langweilig, da bei JAKA schon 217mal besser gehört.Die Erstauflage von 500 Exemplaren wird in einer "exklusiven" (haahaa) Blechbüchse geliefert, leider ist der Inhalt oft aus dem gleichen Material geschmiedet. Empfehlenswert nur für JAKA Fans, die die restlichen 3 Songs gut fanden. Andere kaufen sich die oben erwähnte 3 CD-Box und beten, dass Kather bald mal wieder 'ne ordentliche Band startet. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
Intro Bombt die Dritte Welt weg Weltgewinner Heavy Metal e. V. Musik (soll eigentlich schön sein) Verschwörungstheorie Phantasiebegradigung Klavierunterricht Gesellschaftsordnung Überraschungsmoment Autolobbyisten Atomkraft loben Schmutzige Bombe Schnibbel schnibbel operier Intelligenzmissbrauch Arbeitenarbeitenarbeiten Konsumkritik Freie Bahn mit Marzipan Analyse Hartnazi Hirnstammnotfallprogramm Erziehungsfehler Entspann dich mal! Limitierter Lamborghini Rock Am Ring Bänzel Kreativitätskiller Feierabend Die Röhre | Band Website: www.unundeux.de Medium: CD Spieldauer: 34:50 Minuten VÖ: 23.03.2012 |
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