Underer - The Code

Review von Metal Guru vom 13.07.2020 (7633 mal gelesen)
Underer - The Code UNDERER ist keine Band/Gruppierung/Musikkapelle im herkömmlichen Sinne, sondern ein einzelner/einziger Kerl namens Nick Shellenberger. Dieser Kerl kommt aus Camden/New Jersey, bedient/exekutiert/quält alle möglichen Instrumente (Bässe, Gitarren, Schlagzeug und Tasten) und was dabei herauskommt, spottet vielleicht nicht jeder, aber doch so einiger Beschreibung: Da 'ne Dosis DILLINGER ESCAPE PLAN, hier 'ne Prise Mike Patton (FANTOMAS, MR. BUNGLE, TOMAHAWK) und letztendlich die Vertonung des verqueren Verstandes eines völlig Verwirrten, der laut B-Zettel (Zitat) "an escape from the mentality of writing and performing in a collaborative setting" suchte und hiermit fand. Übrigens: Auf den drei mitgelieferten Fotos sieht Shellenberger eigentlich ganz 'normal' aus - tja, wie Mensch sich täuschen kann ...

"The Code" besteht aus sieben Songs in 24 Minuten und 52 Sekunden, der kürzeste 0:43, der längste 7:14. Diese Songs wurden bereits im Jahre 2016 von Shellenberger arrangiert/konzipiert/programmiert und ein Jahr später aufgenommen/eingespielt/gemixt. Laut B-Zettel bringe das Album (Zitat) "together the precision of programmed drums with the experimentation of free and improvised composition" - DAS hört Mensch nicht wirklich, also weder das präzise programmierte Schlachzeuch, noch die frei improvisierte Komposition! Die kranken Keyboards (Chor, Klavier, Leierkasten?) dafür umso deutlicher: Klingen wie die akustische Umsetzung eines livehaftig durchlebten Albtraumtrips durch eine Irrenanstalt fremder Wahl. Ansonsten: Keine Strukturen/Soli, keine Strophen/Refrains, keine Melodien/Hooks, dafür ein komplett krankes Chaos autistischer Atonalität, irrwitziger Intensität, rhythmischer Stolperung, schreiender Schizophrenie (kein Bellen, Grunzen, Röcheln) und verzerrter Verwüstung.

Fans von AGORAPHOBIC NOSEBLEED, CLERIC, GENGHIS TRON, OXX und SWARM OF THE LOTUS könnte das hier gefallen - sagt der B-Zettel. Ich sage: Wenn Fan*in DILLINGER ESCAPE PLAN, DYSRHYTHMIA, FANTOMAS, GORGUTS, KRALLICE und meinetwegen MELVINS hinzufügt, hat der B-Zettel Recht! Also, MIR gefällt UNDERERs "Code" gut bis sehr gut (abhängig von Energie- und Lautstärkelevel, Nacht- oder Tageszeit und sowohl physischer als auch psychischer Verfassung), allerdings wüsste ich auf Anhieb keine einzige Person im persönlichen Umkreis, der oder die ich dieses komplett kranke Chaos anbieten könnte (möchte schon). Ich sach' ma sieben Tropfen, auch in Hinblick darauf, dass ich mir weder eine Fortsetzung, noch eine livehaftige Präsentation dieses selbstmordstimulierenden 'Stils' vorstellen kann ...

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. 1:19 (0:46)
02. Lady (7:14)
03. Steven (5:34)
04. Friendly Son (1:09)
05. Marlin (2:20)
06. The Nothing (0:43)
07. Miniature Jimmon (7:06)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 24:52 Minuten
VÖ: 19.06.2020

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