Iced Earth - The Glorious Burden (Limited Edition) | |
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Review von TexJoachim vom 15.01.2004 (9846 mal gelesen) | |
Was soll das? Ich halte gerade die Limited Edition von "The Glorious Burden" in meinen Händen. Ein Sticker auf dem Cover informiert mich nicht nur über die europäischen Tourdaten, sondern auch darüber, dass es sich um die europäische Version des Albums handelt. Fröhlich drehe ich die CD um und der Schock ist da: der erste Track ist 'The Star-Spangled Banner' von Francis Scott Key. Ja, ihr habt richtig gelesen, eine metallische Version des Liedes, das seit dem 3. März 1931 die US-amerikanische Nationalhymne ist. Zwei Fragen bleiben offen: "Wer braucht das?" und "Warum ist das Teil auf der europäischen limited Version, wenn es sich nicht auf der Regulären findet?" Der zweite Song 'Declaration Day' schlägt in eine ähnlich patriotische Kerbe: die Unterzeichnung der Unabhängigkeitsurkunde und der daraus folgenden Revolution. Musikalisch eher Standardware geht der Text hier sogar in Ordnung. 'When The Eagle Cries' ist ein weiterer Song zur Aufarbeitung des 11. Septembers 2001. Tränendrüse bis zum Umfallen mit einem Scheffel Pathos abgelöscht. Mit 'The Reckoning (Don't Tread On Me)' kommt dann ein richtig guter Song. Treibende Drums, sägende Gitarren und genialer Gesang. Einfach geil! 'Greenface' ist dann wieder zwiespältig. Musikalisch gut, klingt der Text doch merkwürdig wie eine Huldigung an militärische Spezialeinheiten. Da die ersten zwei Zeilen auch noch "A Warrior Down To The Depths Of My Soul-I Terrorize Evil That's Out Of Control" lauten fragt man sich wer denn hier fanatischer Terrorist und wer Opfer ist. 'Attila' ist dann schon eher mein Geschmack. Schön ist hier das Wechselspiel zwischen "Hunnen" und "Römern". 'Red Baron/Blue Max' klingt anfangs nach ICED EARTH, im Mittelteil nach JUDAS PRIEST und am Ende wieder nach ICED EARTH. Nett gemacht, trotz des belanglosen Textes. 'Hollow Man' ist die bereits von der "The Reckoning" Single bekannte Ballade. Erinnert von der Grundstimmung her an 'Ghost Of Freedom' von der "Horror Show". Starker Song, der auch live sicherlich gut rüberkommen wird. 'Valley Forge' zeigt Tims wandelbare Stimme. Ein wirklich gute Gesangsleistung. Auch der Wechsel von zaghaftem Gitarrenspiel während der Strophen und Riffs während des Refains kann überzeugen. Leider haben auch hier Textzeilen wie: "For The Cause He Has But One Regret-That He's Only One Live To Give" und: "Will We Let Ignorance And Laziness-Bring Our Demise?" eine für meinen Geschmack zu glorifizierende Wirkung. 'Waterloo' ist ein typischer mid-tempo ICED EARTH Kracher. Geht in Ordnung. 'When The Eagle Cries (unplugged)' ist die gleiche Version wie die auf der "The Reckoning" Single. 'Gettysburg' ist ICED EARTH meets Progressive Metal. Sehr gut gemacht, viele Spannungsbögen und ein dezentes Einflechten eines Orchesters. Man könnte sogar schon fast von Programmmusik sprechen, zumindest wenn man Jons zahlreichen Erläuterungen im Booklet folgt, in denen er Teile des Liedes beschreibt. Phantastischer Song. Fazit: Noch nie ist mir eine abschließende Bewertung eines Albums so schwer gefallen wie bei "The Glorious Burden". Jon Schaffer hat zwar in Interviews erklärt, dass es sich allein um ein Konzeptalbum mit dem Thema Geschichte handelt, aber dennoch hinterließ die CD einen faden Beigeschmack von US-amerikanischem Patriotismus. Letztendlich zählen zwar die Musik und nicht die Texte, aber auch hier ist dieses Album keine Glanzleistung. Das liegt übrigens nicht am neuen Sänger Tim Owens, der meiner Meinung nach wirklich gut zu ICED EARTH passt, sondern vielmehr an vielen nur durchschnittlichen Songs. Richtig gut sind nur 'The Reckoning', 'Hollow Man' und 'Gettysburg' geworden. Anspieltipps: 'The Reckoning', 'Hollow Man' Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
CD 1: 1) The Star-Spangled Banner 2) Declaration Day 3) When The Eagle Cries 4) The Reckoning (Don?t Tread On Me) 5) Greenface 6) Attila 7) Red Baron/Blue Max 8) Hollow Man 9) Valley Forge 10) Waterloo 11) When The Eagle Cries (Unplugged) BOUNS TRACK CD 2: GETTYSBURG (1863) 1) The Devil To Pay 2) Hold At All Costs 3) High Water Mark | Band Website: www.icedearth.com Medium: DCD Spieldauer: VÖ: 13.01.2004 |
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