3 Dreams Never Dreamt - Another Vivid Detail

Review von Rockmaster vom 08.02.2021 (6720 mal gelesen)
3 Dreams Never Dreamt - Another Vivid Detail Das neue, zweite Album "Another Vivid Detail" der Mailänder 3 DREAMS NEVER DREAMT beginnt mit Zirkusmusik, die den Zuhörer zur fröhlichen Show einlädt. Was in der musikalischen Gesamtschau zunächst einmal total befremdlich wirkt - erzählen uns doch 3 DREAMS NEVER DREAMT die Geschichten ihrer Protagonisten, darunter auch John und Elise, die uns schon auf ihrem Erstling von beehrten, in melancholischen Melodien und traurigen Refrains. Inhaltlich macht es indes wieder Sinn, denn die Band nimmt die Perspektive des schwarz gekleideten Clowns und anderer Zirkusdarsteller ein, die in der Manege nur nach außen strahlen (und auf dem Cover nicht mal das). In ruhigem Erzähltempo mit tragenden Riffs und immer mal wieder dezent progressiver Note geleitet uns die Band so durch ihre Vorführung. Gianluigi Girardi impersonifiziert mit seiner starken Stimme geradezu die Introvertiertheit und Melancholie seiner Charaktere. Klar im Mittelpunkt der Manege gewinnt er vor allem durch die Melodien Ausdruckskraft und setzt seine stimmliche Variabilität sehr dezent und storydienlich ein. Auch Andy Signorelli und Andrea Rendina agieren zurückhaltend an den Sechssaitern. Selten kommt mal ein Riff mit einem eigenen Drive wie in 'The Poet', einige Riffs könnte man glatt langweilig nennen. Dafür zaubern sie eine nach der anderen traurig-schöne Melodie aus ihren Saiten, die einen alles andere vergessen lassen. Das ruhige Tempo geben Maria Torelli (die man erfreulicherweise, gemessen an anderen "modernen" Produktionen, klar heraushören kann) am Bass und Davide Martinelli am Schlagzeug vor. Und das garnieren sie mit feinster Rhythmusarbeit, die, was soll ich sagen, wie das Gesamtwerk vollkommen unspektakulär daherkommt, aber einfach toll gespielt ist. So muss man festhalten, dass 3 DREAMS NEVER DREAMT nicht nur fünf gute Musiker sind, sondern auch ein großartiges Ensemble, das in der musikalischen Manege ihr - oder unser - Innerstes nach außen trägt und reflektiert.

Meine Favoriten auf dem Album sind 'The Dance', nicht nur wegen des tollen Gesangsduetts mit namentlich leider nicht genannter Sängerin (zumindest im vorliegenden Beipackzettel), und '3:46 The Moon Of The Last Day'. Wenngleich der Stil der Band bei mir persönlich nur sehr langsam verfängt, gefällt mir "Another Vivid Detail" doch mit jeder Runde ein bisschen besser.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Interconnections (4:53)
02. The Black Dressed Clown (7:05)
03. The Ballad Of A. (5:07)
04. May (6:08)
05. The Dance (7:00)
06. J. Doe (4:15)
07. The Antipodist (4:31)
08. 3:46 The Moon Of The Last Day (7:05)
09. The Poet (4:14)
10. Save Me From Myself (4:41)
11. Another Vivid Detail (4:40)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 59:39 Minuten
VÖ: 05.02.2021

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