Drawn Into Descent - The Endless Endeavour | |
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Review von Zephir vom 16.03.2019 (4957 mal gelesen) | |
Melodiös, aber rau und widerborstig, sphärisch verschwommen, aber schwarz und vernichtend: In "The Endless Endeavour" spiegelt sich alles, was Atmospheric Black Metal und Blackgaze spiegeln müssen. Die Belgier DRAWN INTO DESCENT verdichten mit ihrem zweiten Album eine Dreiviertelstunde in fünf überlange Tracks, spielen dabei gerne mal mit dem Post Metal und beweisen, dass das Jahr 2019 für Fans des Genres ausgesprochen bereichernd wird. 'Dystopia' startet noch recht konservativ mit Blast und Gitarrengeschrammel, die entrückten Screams hallen stark echolastig durch die trostlosen Welten, die harmonische Variationslust steht auf Depression. 'Wither', zu Beginn schmerzlich suizidär, mausert sich ins Post-Rockige und wird gegen Ende fast ein wenig verspielt. Damit wird der Übergang zum instrumentalen 'Death…' eingeleitet, das mit einer hohen Dosis an Reverb-Effekten zunächst im kontemplativen Midtempo ein tiefes Durchatmen ermöglicht, gegen Ende aber zunehmend treibender und eindringlicher den Puls wieder in die Höhe schießen lässt. '…Embrace Me' vervollständigt offensichtlich den im Track zuvor begonnen Titel, die beiden Songs gehen denn auch ziemlich nahtlos ineinander über. Das deutlich härtere Riffing und die dreschenden Drums paaren sich passend mit den schwarzmetallischen Screams, die zuweilen an die früheren ALCEST aus der Ära "Écailles De Lune" erinnern. In diese Schiene steuert der Track weiterhin nach gut der Hälfte seiner Spielzeit, als ein instrumental sehr stark zurückgenommenes Intermezzo mit anschließender cymbalklirrender Klimax das Vorbild mehr als deutlich bekannt gibt. Den Abschluss bildet der Titeltrack, der harmonisch und rhythmisch komplexer aufgebaut ist, damit beinahe ein wenig progressiv anmutet und in dem die sparsam eingesetzten Vocals zwischen dumpfem Grollen und suizidgefährdeten Screams schwanken. Insgesamt ist "The Endless Endeavour" in seiner leicht rauchigen, staubigen Produktion mitnichten ein sauberpoliertes Hochglanzstück zeitgenössischen Post-Irgendwas-Mainstreams. DRAWN INTO DESCENT liefern vielmehr ein authentisches Exemplar ganz eigener Züchtung, in dem sich sicherlich irgendwo Einflüsse von ALCEST und AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN gepaart haben. Höchst vielversprechend - das Album landet in jedem Fall in meiner Playlist. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dystopia 02. Wither 03. Death ... 04. ... Embrace Me 05. The Endless Endeavour | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 45:14 Minuten VÖ: 01.03.2019 |
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