Nature Morte - NM1 | |
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Review von Zephir vom 17.12.2018 (5369 mal gelesen) | |
Post Black Metal aus Frankreich: Wer ALCEST noch zur räudigen Schrammel-Ära von "Tristesse Hivernale" (2001) kannte oder Audrey Sylvain (Ex-PESTE NOIRE, Ex-AMESŒURS) in GERMs 'Butterfly' (Album "Grief", 2013) hat vokal ausrasten hören, wird sich der mitunter erstaunlich geifernd-krätzigen Fieslichkeit des zu Unrecht oftmals als weichgespült verkannten Genres gewahr sein. Aus einem irgendwie verwandten, zumindest verschwippschwägerten Geiste heraus scheint das Debüt der Pariser NATURE MORTE geboren, knapper denn knapp als "NM1" betitelt und über das italienische Label Argonauta Records veröffentlicht, wo ansonsten eher Doom und Sludge zu finden ist. Hinter dem melancholisch-paganen Bandnamen verbirgt sich das Trio Chris Richard (Vocals und Bass), Stevan Vasiljevic (Gitarre) und Vincent Bemer (Drums). Mit ihrem konservativen Instrumentarium schaffen die drei, die übrigens als "lebende Wurzeln der toten Natur" hinter ihrer Musik zurückzutreten pflegen, einen mal schwermütigen, mal verträumten Soundtrack, der völlig synthesizerbefreit eine durchgehend vieldimensionale Atmosphäre kreiert. An vielen Stellen erklingt "NM1" mit betont artikuliertem Bass in tiefgestimmt doomiger Trance, so schon im Opener 'Through The Perfection Of Your Nothing', der mit Brachialriffing und heiseren Black-Metal-Screams wie eine Mischung aus OCEANWAKE und AGALLOCH über dem dunklen Horizont aufzieht. Dann wiederum fliegen Post Rock-artige Gitarrenriffs durch hell erleuchtete Himmelssphären, als hätten NATURE MORTE auch mal Richtung SÓLSTAFIR geschielt. Der Schepper-Blast in 'Black Pram' hat schließlich, gepaart mit romantisch verklärten Harmonien, tatsächlich etwas von den Landsleuten ALCEST aus der Ära "Le Secret" (2005 bzw. 2011). Es ist interessant, dass die sonst so gar nicht anglophilen Franzosen sich im Englischen bewegen, zumindest was die Tracktitel angeht. Über die Lyrics vermag ich nichts zu sagen, denn diese sind so unverständlich, als entstammten sie dem wahrhaft truen Old School Black Metal. In dieser Mischung aus konservativen Vokalelementen und melodisch-harmonischem Lugen über den schwarzen Tellerrand können NATURE MORTE den eingefleischten Fan der oben genannten Referenzbands überzeugen. Hoch loben möchte ich an dieser Stelle auch das post-black-metallische Bandlogo sowie das doch nach recht lebendiger Natur aussehende Coverart - zwei visuelle Momente, anhand derer man sich ganz gut ausmalen kann, was einen erwartet. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Through The Perfection Of Your Nothing 02. Till Love Do Us Part 03. Grief 04. Black Pram | Band Website: www.ntrmrt.bandcamp.com Medium: CD Spieldauer: 35:57 Minuten VÖ: 23.11.2018 |
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