Akercocke - Decades of Devil Worship | |
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Review von Opa Steve vom 11.08.2023 (3124 mal gelesen) | |
Die Briten AKERCOCKE konnten zur Zeit ihrer Gründung viel Aufmerksamkeit erregen und wurden als das nächste heiße wie elitäre Black Metal-Ding gehandelt. Das lag nicht nur an dem optischen Auftreten der Band in Business-Anzügen nebst Krawatte, sondern auch an der Musik, die sich zur Zeit ihrer Gründung stark von dem dominierenden skandinavischen Einfluss unterschied. Nachdem es die Band in über zehn Jahren auf gerade mal fünf Longplayer schaffte, löste sie sich auf, um sich kurz darauf wieder zu reformieren. Das nun vorliegende erste Live-Album umfasst den kompletten Schaffenszeitraum und kann mit einer recht ausgewogenen Mischung aus Live-Atmosphäre und gutem Board-Soundmitschnitt überzeugen. Das streckenweise sehr chaotische Geballer und die verrückten Leads können so gut nachvollzogen werden und klingen klar und druckvoll, was die Musik zum Glück nicht im Brei absaufen lässt. Und bei der Produktion wusste man, wann man die Hallenmikros mit den Publikumsreaktionen hochziehen muss. Irgendwo ist immer der Kompromiss, aber der ist hier gelungen. Die Musik unterscheidet sich wie schon gesagt stark von der zweiten skandinavischen Welle und orientiert sich eher an osteuropäischem Death Metal mit einem Hauch ARKHON INFAUSTUS und experimentellem Psych-Sound. Gerade die Blasts wie in 'Nadja' erinnern an VADER oder BEHEMOTH, genauso wie die beschwörend gerufenen Parts von Jason. Auch die Leads vom Frühwerk 'Marguerite & Gretchen' mäandern wild durch die Skalen und erinnern hier und da an Nergals Truppe. Von den irren Franzosen ARKHON INFAUSTUS kann man hingegen manche völlig durchgeknallte Schreierei ausleihen wie in 'Hell', 'The Horns Of Baphomet' und 'The Ceremony Of Nine Angels'. Das Publikum geht steil und zeigt, dass AKERCOCKE trotz ihres Geheimtipp-Status ihre begeisterten Anhänger haben. Die Band zelebriert die schwarze Messe natürlich standesgemäß und reichert sie mit reichlich Sample-Material und atmosphärischen Spielchen an. Das kann dann auch mal für einen Nicht-Die-Harder etwas befremdlich klingen. So japst eine Frau dauergeil durch 'Menstrual Blood And Semen' und man fragt sich die ganze Zeit, wo titelgebend auch mal der Kerl zum Höhepunkt kommt. Und die skandierten "Satan! Satan!"-Chöre mit dem Publikum sind zwar irgendwie eine logische Konsequenz der Bandausrichtung, haben aber letztendlich auch ein bisschen Geisterbahn-Charme, wenn man das alles nicht so ernst nimmt. "Decades Of Devil Worship" hat einen guten Querschnitt über das bisherige Material der Band, eine brauchbare Produktion und immerhin genug Alleinstellungsmerkmal, dass sich der ein oder andere Black Metal-Liebhaber auch ruhig mal mit Alternativen beschäftigen kann. Da sich die Band auch mächtig ins Zeug legt und Brutalität wie Hokuspokus auffährt, kann man das Album nicht nur als geeigneten Einstieg in die Bandgeschichte betrachten, sondern es bietet auch noch einen Mehrwert für die Besitzer der bisherigen Studioscheiben. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Conjuration 02. Hell 03. Nadja 04. The Goat 05. Marguerite & Gretchen 06. Zuleika 07. Il Giardino Di Monte Oliveto Maggiore 08. Justine 09. Of Menstrual Blood And Semen 10. A Skin For Dancing In 11. The Horns Of Baphomet 12. He Is Risen 13. The Ceremony Of Nine Angles | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 64:08 Minuten VÖ: 21.07.2023 |
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