Warbringer - Weapons Of Tomorrow

Review von Damage Case vom 25.04.2020 (6016 mal gelesen)
Warbringer - Weapons Of Tomorrow Thrash Metal im Allgemeinen und die seit gut 15 Jahren immer mal wieder mehr, mal weniger wogende Retro-Welle dieses Genres unterliegen einem seltenen Dilemma: Wegen der recht engen musikalischen Grenzen können die jungen Wilden nur verlieren. Klingen sie zu sehr nach den Achtziger-Vorbildern (zum Beispiel SUICIDAL ANGELS und DEMIRICIOUS), wird ihnen einfallsloses Worshipping vorgeworfen. Bringen sie neue beziehungsweise moderne Einflüsse rein (zum Beispiel TRIVIUM oder BULLET FOR MY VALENTINE), versteht die Thrashbasis sie nicht mehr. Ohne TESTAMENT-Stampf, SLAYER-Riffing, EXODUS-Growls, RAZOR/EXHORDER-Assigkeit, DARK ANGEL/DEMOLITION HAMMER-Punch, METALLICA-Groove, Teutonen-Krach oder MEGADETH-Swing geht es scheinbar nicht. Im besten Fall bringen Jung-Thrasher ihre Retro-Version heute mit mehr Power aufs Parkett als die Altvorderen das noch drauf haben, was aufgrund der aktuellen Form von zum Beispiel TESTAMENT, EXODUS oder DEATH ANGEL allerdings auch eine ordentliche Herausforderung darstellt.

Exakt in dieser trostlosen Situation existieren die US-Amerikaner WARBRINGER seit 2004. Ihr Debüt "War Without End" galt 2008 noch als spannendes Retro-Debüt, damals waren vergleichbare Acts wie EVILE oder BONDED BY BLOOD noch exotische Vertreter. Seit ihrem vierten Album "IV: Empires Collapse" (2013) lockert das Quintett die Ursuppe mit gezielten Experimenten wie akustischen Teilen oder Hardcore-Elementen immer mal wieder auf. Auch das nun vorliegende sechste Werk "Weapons Of Tomorrow" hat zum Beispiel mit den drei abwechslungsreichen Longtracks 'Defiance Of Fate', 'Heart Of Darkness' und 'Notre Dame (King Of Fools)' drei ordentliche Geschosse am Start, die zwar riffen wie Hölle, dabei aber nicht der Monotonie frönen - die beiden Letztgenannten besitzen sogar beinahe schon an Black Metal erinnernde Gitarren. Dennoch geht es nicht ohne das pfeilschnelle SLAYER-typische Riffing und auch der Schreigesang von John Kevill klingt immer noch wie eine Mischung aus Paul Barloff und Mille.

Fazit: Gekonnter Retro-Thrash aus bekannten Zutaten. Die Mixtur wird von Album zu Album immer etwas verändert, die Zutaten SLAYER, KREATOR, EXODUS und METALLICA bleiben dieselben. WARBRINGER setzen immer noch darauf, alles und jeden wegzuballern - was ihnen bei den geneigten Fans mit Sicherheit gelingen wird.

Drei Anspieltipps: Der Opener 'Firepower Kills' thrasht ordentlich nach vorne, der abwechslungsreiche Siebenminüter 'Defiance Of Fate' gefällt mit akustischem Zwischenteil, 'Unraveling' beeindruckt mit spannenden Tempowechseln und einem Mördergroove.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Firepower Kills
02. The Black Hand Reaches Out
03. Crushed Beneath The Tracks
04. Defiance Of Fate
05. Unraveling
06. Heart Of Darkness
07. Power Unsurpassed
08. Outer Reaches
09. Notre Dame (King Of Fools)
10. Glorious End
Band Website: www.warbringermusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 50:57 Minuten
VÖ: 24.04.2020

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