Grizzly - Movement | |
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Review von Stormrider vom 15.01.2020 (6739 mal gelesen) | |
Mit dem GRIZZLY verbinde ich nicht gerade das wendigste Tier im Wald. Aber wenn man mal einen Bären live gesehen hat, dann ist es eigentlich egal wie schnell er rennt, weil man meistens in akuter Schockstarre verharrt. Er kann sich also ganz gemütlich daranmachen seine Beute zu erlegen. Sollte diese dennoch flüchten, dann kann der Bär aber auch eine Geschwindigkeit an den Tag legen, die man ihm beim ersten Anblick nicht zutraut. Was das ganze nun mit "Movement" zu tun hat, dem dritten Album der Band GRIZZLY? Ähnlich wie ihr Namensgeber, liefern die Karlsruher auf den elf Tracks einige Überraschungen ab, die man so nicht erwartet. Bereits im ersten Song 'Why We Move' klingelt es spontan an der Tür und Gregor Cheese (KING NUGGET GANG) kommt rappend durch die Tür spaziert. Das schiebt den Song sofort in Richtung Nu Metal und führt den Hörer, der vielleicht noch nie was von GRIZZLY gehört hat, erstmal auf eine falsche Fährte. Denn im Großen und Ganzen war es das auch schon mit Nu Metal-Anleihen. Vielmehr würde ich es als sowas wie: "Alternativ angehauchter Popcore mit sozialkritischen Texten" beschreiben. Die Melodien sind catchy, die cleanen Vocals angenehm, ja, und dann kommen immer wieder diese Shouts und ein Gebrüll, was das Ganze aufbricht. Ich fühle mich hin und wieder an FIVE FINGER DEATH PUNCH erinnert, nur um kurz darauf der Meinung zu sein, dass ich einen öffentlich-rechtlichen Popsender höre. Denn 'Daydream' ist ein Duett mit Romana von den ATTIC STORIES, was dermaßen poppig startet, dass es auch irgendeine der Radiogören sein könnte. Der Song nimmt dann etwas punkige BLINK 182-Fahrt auf und wird nach anderthalb Minuten auch noch durch Shouts ergänzt, nur um am Ende auch noch grauenhafte "Ohohoho"-Chöre spendiert zu bekommen. Klingt so, als wäre es zu viel für einen Song? Ja, genauso empfinde ich es auch. "Movement" macht immer dann am meisten Spaß, wenn die Songs gradlinig bleiben und nicht auf Biegen und Brechen noch ein weiteres Element in einen Song untergebracht werden muss. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass man nicht weniger als vier Gastauftritte am Mikrofon auf dem Album hat. Neben den Zwei bereits erwähnten, dürfen noch Sushi von ESKIMO CALLBOY, in 'Silver Linings', sowie Flo von YODAS RISING, in 'Headstrong', das Mic schwingen. Für Metalpuristen sind die 41 Minuten vermutlich so etwas wie die Audio-gewordene Beschmutzung des Paradieses. Wer sich hingegen eine moderne Pop Punk Core-Platte mit Texten jenseits von Wein, Weib und Gesang vorstellen kann und dazu offen für einen bunten Stilmix ist, der wird mit dem Album seine Freude haben. Für mich ist weniger Stilmix in einem Song jedoch manchmal mehr, sodass ich mir insgesamt etwas mehr Geradlinigkeit wünschen würde, um einen Song wie das erwähnte 'Daydream' nicht nur in Teilen hören zu können. Am Ende ist "Movement" aber insgesamt eine Gute-Laune-Platte, mit der man eine gute Zeit haben kann. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Why We Move (feat. Gregor Cheesy / KING NUGGET GANG) 02. Angry Little Boys 03. Silver Linings (feat. Sushi / Eskimo Callboy) 04. Juggernauts 05. Planet B 06. Daydream (feat. Romana / ATTIC STORIES) 07. Social Media 08. Deadweight 09. Headstrong (feat. Flo / YODAS RISING) 10. Snitches & Famebitches 11. First World Problems | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 40:37 Minuten VÖ: 29.11.2019 |
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