Honigdieb - Sei wie Du bist | |
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Review von Souleraser vom 18.04.2003 (5701 mal gelesen) | |
Die Schar der Lobenden ist groß und renommiert. Was soll meiner einer denn dann zu diesem Album schreiben... Die Wahrheit zum Beispiel. Und am besten formuliert hat diese Wahrheit Mille Petrozza von Kreator: "Der Honigdieb zaubert euch ein fettes Grinsen auf eure Frustfressen." Mille ist nur einer der zahlreichen Promis, die von Sir Hannes aka Honigdieb schwer begeistert sind. Zu erwähnen sind da noch Iggy Pop, Andrew Eldritch (Sisters of Mercy), Phillip Boa sowie Popstar Sascha und die ehemalige Nachwuchshoffnung des DFB Lars Ricken. Sir Hannes Smith, der seine Karriere bei "The Idiots" begonnen hatte und nach wie vor bei den "Phantoms of Future" tätig ist, wandelt hier auf Solopfaden und macht sich wirklich gut dabei. Ganz klar, wer Metal sucht, wird hier nicht fündig. Es ist noch nicht mal Punk oder dergleichen. Vielmehr präsentiert der Honigdieb eine Mischung aus Ska und beinahe mittelalterlich oder folkloristisch anmutenden Elementen, die einem wirklich beinahe unausweichlich ein Grinsen ins Gesicht zieht. Dieses Album macht einfach Spaß. Von beinahe philosophischen Songs wie dem Opener "Auf der Suche nach dem Glück" oder "Sei wie Du bist" über Songs zum Thema Liebe wie "Ach Du süße Kleine" oder dem antiromantischen "Madame" bis hin zu echten Nonsens-Nummern wie etwa "Wann machen wir mal wieder Telefonsex" ist Sir Hannes' inhaltliches Spektrum breit gefächert. Aber auch die Musik muss sich nicht verstecken. Von extrem ruhigen Songs wie etwa "Tag ohne Schatten" über klassische Ska-Nummern wie "Meine Tür" bis hin zu doch beinahe schon punkig anmutenden Songs wie "Das Tier" wird einiges abgedeckt. Ich würde gern eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Kann ich aber nicht und die Gründe dafür gestalten sich ebenso vielseitig wie das Album sich präsentiert. Wer nicht bereit ist, über den schwermetallischen Tellerrand hinauszusehen, der wird hiermit nichts anfangen können. Einige der Songs sind auch nicht wirklich eingängig, so dasa das Album als pures Spaßalbum nicht durchgeht. Bei manchen Songs, etwa dem Opener oder dem auch schon erwähnten "Tag ohne Schatten" findet man um den Refrain herum etwas, dass die Songs beinahe unangenehm werden lässt, nämlich einen Ausbruch aus dem an und für sich sehr schönen Melodiebogen, der die Atmosphäre der Songs dann doch empfindlich stört. Auch die Spielzeit ist mit knapp 52 Minuten wohl bestenfalls im unteren Mittelfeld dessen angesiedelt, was man als Gegenwert auf einer Vollpreis-CD akzeptieren kann. Wer ab und an das Visier seines schwermetallischen Helms hochklappt, der sollte hier aber ruhig mal ein Ohr riskieren. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Auf der Suche nach dem Glück 2. Meine Tür 3. Ach Du süße Kleine 4. Das Tier 5. Tag ohne Schatten 6. Der Clown 7. Madame 8. Lust auf Lust 9. König 10. Kannst Du was 11. Sei wie Du bist 12. Natürlich 13. Wann machen wir mal wieder Telefonsex? 14. Luder 15. Bonustrack | Band Website: www.honigdieb.de Medium: CD Spieldauer: 51:13 Minuten VÖ: 19.05.2003 |
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