Mitochondrial Sun - Sju Pulsarer

Review von Opa Steve vom 14.11.2020 (6818 mal gelesen)
Mitochondrial Sun - Sju Pulsarer Selten empfand ich so eine Diskrepanz zwischen dem ersten Teasern, wenn man sich das Album zwecks einer stilistischen Einschätzung mal durchskippt, und dem intensiven Hören. Das Solo-Projekt von DARK TRANQUILLITYs Gitarrist Niklas Sundin vermischt Gitarre mit elektronischen Instrumenten und platziert sich irgendwo in der Mitte zwischen hypnotischem Post Metal und Ambient. Die sieben Pulsare, um die es hier geht, sind das thematische Bindeglied dieses instrumentalen Konzeptalbums, welches das Faible für Sci-Fi-Atmosphäre nicht verleugnen kann. Die Soundlandschaften springen einen auch beim Reinhören direkt an und machen Lust auf mehr. Breite atmosphärische Riffs und dramatische Akkordwechsel versprechen ein vielschichtiges und emotionales Hörerlebnis. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Scheibe absolut keine Langzeitwirkung entfacht. Genauso gibt es nach den ersten guten Eindrücken wirklich nichts, was man noch entdecken könnte. Im ganz engen stilistischen Korsett wiederholt sich das Konzept mit lediglich ein paar ausgewechselten Harmonien, ohne dass das Album eine echte Handschrift haben würde. Aber am Schlimmsten sind die offensichtlich programmierten Drums, die sich tagaus, tagein mit den gleichen ermüdenden und todlangweiligen Blasts begnügen, die zum restlichen Material überhaupt nicht passen wollen. Was mal kurz beim Durchzappen irgendwie interessant klingt, entpuppt sich auf Dauer als sehr nervtötend und uninspiriert. Ob dies die künstlerische Sprache der Pulsare sein soll? Das weiß nur der Künstler. Wenn man dann noch merkt, dass das Drumpattern von 'Pulsar 2' völlig identisch mit dem Pattern von 'Pulsar 7' ist, kommt man sich auch ein bisschen verschaukelt vor.

Nach dem eigentlich interessanten Konzept ist Niklas leider bei der Umsetzung sehr halbherzig verblieben und man kann dieses relativ kurze Album als Lust auf mal etwas anderes verstehen, aber nicht als einen gelungenen Wurf. Als Solo-Track macht 'Pulsar 6' eine recht gute Figur, weswegen man sich den Song durchaus mal als Stellvertreter für diese Scheibe reinziehen kann. Darüber hinaus wird man keinen weiteren Spannungsbogen entdecken und daher reicht ein Track auch völlig aus.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Pulsar 1
02. Pulsar 2
03. Pulsar 3
04. Pulsar 4
05. Pulsar 5
06. Pulsar 6
07. Pulsar 7
08. Noll Och Intet
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 28:18 Minuten
VÖ: 13.11.2020

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